Sie ist mit fast 1500 Mitgliedern der größte und einer der ältesten Vereine in Estenfeld. Auf eine stolze Tradition blickt die Turn- und Sportgemeinde zurück – und für die Zukunft wird seit geraumer Zeit kräftig modernisiert. Baulich sind die Fortschritte auf dem Vereinsgelände an der Maidbronner Straße nicht zu übersehen. Nun haben die Mitglieder bei der Generalversammlung auch der Führung des Vereins eine professionellere Struktur gegeben.
Statt wie bisher ein Vierergremium lenkt ab sofort ein sechsköpfiger Vorstand die Geschicke der TSG. Er wird angeführt vom bisherigen Vorsitzenden Rudolf Krieger, ihm zur Seite stehen fünf Vorstandsmitglieder mit besonderen Aufgaben: Ursula Schröder (Finanzen), Irmi Stemmer (Mitgliederverwaltung), Ruth Motschmann (gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen) Tobias Grimm (Öffentlichkeitsarbeit) und Harald Sendelbach (Liegenschaften). Der neue TSG-Vorstand wurde einstimmig gewählt.
Krieger hatte eindringlich für die neue Führungsstruktur geworben. Nur gut sortiert und mit klaren fachlichen Verantwortlichkeiten könne der Verein die Aufgaben der kommenden Jahre meistern. Was nicht heißt, dass zuletzt nichts geschehen wäre. Im Gegenteil. Allein in den vergangenen eineinhalb Jahren hat der Verein für seine Sanierung und Erneuerung der Sportanlagen fast eine halbe Million Euro umgesetzt. Umkleide- und Sanitärräume, Solaranlage, Brunnen, das ertüchtigte Hauptspielfeld, das neu gebaute Jugendspielfeld – Krieger legte eine beachtliche Bilanz vor.
Dabei entwickelt sich die TSG nicht nur baulich. Mit zahlreichen gesellschaftlichen Ereignissen habe man das Leben in der Gemeinde bereichern können, sagte Krieger. Uneingeschränkte Bestätigung dafür erhielt er von zweiter Bürgermeisterin Rosi Schraud. Es sei beeindruckend, was der Verein in den letzten beiden Jahren auf die Beine gestellt habe: „Ein Ruck ist durch die TSG gegangen“, meinte sie in Anwandlung an eine frühere Bundespräsidentenrede. Auf die Unterstützung der Gemeinde könne sich der Verein verlassen.
Als nächste Aktionen lädt die TSG am 12. Dezember (ab 14 Uhr) zu einem Adventscafé ein und am 8. Januar zu einer Winterwanderung nach Mühlhausen. Zudem wird weiter gebaut. So entsteht demnächst eine Boccia-Bahn auf dem TSG-Gelände, über die sich vor allem ältere Estenfelder freuen dürften. Das passt zur perspektivischen Ausrichtung des Vereins. „Der Verein der Zukunft wird zwei Schwerpunkte haben: den Jugend- und den Seniorensport“, prophezeite Krieger. Die mittlere Altersschicht zu aktivieren, werde angesichts beruflichen Drucks und hoher Mobilität immer schwieriger. Auf der Suche ist die TSG auch nach einem neuen Pächter für die vereinseigene Gaststätte, die ebenfalls gerade modernisiert wird.
Wie breit aufgestellt der Verein ist, machten die Berichte aus den Abteilungen deutlich. Zahlen und Erfolge sprechen für sich: Über 200 Spieler in elf gemeldeten Mannschaften beim Fußball, 70 Kinder und Jugendliche beim Handball, Meisterschaftserfolge für die Rhönrad-Turnerinnen und beim Tischtennis, fast 20 Auftritte des Spielmannszuges in diesem Jahr, Teilnehmer in den Programmen der Turnabteilung zwischen fünf und 85 Jahren und schließlich: Eine erst im Mai gegründete Basketballabteilung, die dem ersten Derby mit Kürnach am 27. November entgegenfiebert.
Als neue Abteilungsleiter bestätigt wurden von der Versammlung Melanie Bartholme (Rhönrad) und Andreas Jungbauer (Handball).
Angeführt vom neuen Vorstand richtet die TSG schon jetzt den Blick voraus ins Jahr 2012: Dann feiert der Verein sein 150-jähriges Bestehen.