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Übers Federbett ins Himmelreich

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Übers Federbett ins Himmelreich

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    Schlesisches Himmelreich: Wirtin Stephanie Mathea mit (von links) Karl-Heinz Pritzl (Kauzen-Bräu), Rechtsanwalt Peter Herzog, Sabrina Kemmer, Nadine Hess, Elmar Marquardt (alle Radio Charivari) und Ulrich Schmilewski (Kulturwerk Schlesien).HERBERT KRIENER
    Schlesisches Himmelreich: Wirtin Stephanie Mathea mit (von links) Karl-Heinz Pritzl (Kauzen-Bräu), Rechtsanwalt Peter Herzog, Sabrina Kemmer, Nadine Hess, Elmar Marquardt (alle Radio Charivari) und Ulrich Schmilewski (Kulturwerk Schlesien).HERBERT KRIENER Foto: Foto:

    Rund vier Millionen Schlesier verloren nach dem Zweiten Weltkrieg durch Flucht, überwiegend aber durch Vertreibung ihre Heimat. Das Ländchen am Mittel- und Oberlauf der Oder mit seiner ehemaligen Hauptstadt Breslau gehört heute überwiegend zu Polen, Teile zur Tschechischen Republik und zur Bundesrepublik Deutschland.

    Um den reichen kulturellen Schatz zu erhalten und im Bewusstsein zu bewahren, wurde 1952 in Würzburg das Kulturwerk Schlesien gegründet. Die Stiftung, die eine Bibliothek mit 38 000 Titeln pflegt, wird heute von Ulrich Schmilewski geleitet. Der war jetzt Gast im Weinhaus Fuchs in Eibelstadt, wo seit einigen Jahren auch schlesische Kultur gepflegt wird, nämlich die schlesische Küche. Stammgast beim Probeessen ist der Würzburger Rechtsanwalt Peter Herzog, der mit seiner Familie 1945 die Vertreibung aus Breslau miterlebt hat.

    Wirtin Stephanie Mathea stammt selbst aus Oppeln, der alten Hauptstadt Oberschlesiens, und hat viele Rezepte von Verwandten in ihrer Heimat gesammelt. Ab heute gibt es in ihrer Lokal wieder die Schlesische Woche mit den typisch deftig-kräftigen Gerichten. Empfehlenswert ist als Vorspeise „Hering unterm Federbett“, Matjes mit einem Überzug von Mayonnaise, roten Zwiebeln, marinierten Pilzen und sauren Gurken.

    Erstmals gibt es bei Stephanie den Inbegriff aller schlesischen Gerichte, das Schlesische Himmelreich, ein Kasseler mit Backobst, Sauce und Knödeln. Natürlich fehlen auch Bigosz, nicht, ein gekochte Sauerkrautgericht mit Wurst und Fleisch, oder die Pierogi (gefüllte Maultaschen), Roulade mit Blaukraut und Barszcz, die Rote-Bete-Suppe. Auch das süße Ende ist typisch Schlesisch: Makowka, eine Süßspeise mit Mohn, Rosinen, Mandeln, Brötchen und Milch. Da fehlt nur noch ein Eibelstädter Wein, zum Beispiel von Ulrich Dorsch oder Max Markert. Das Abnehmen sollte man jedenfalls auf eine andere Woche verschieben.

    Reservierung: Tel. (0 93 03) 22 38.

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