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WÜRZBURG: Uhu nach Autounfall wieder gesund und in Freiheit

WÜRZBURG

Uhu nach Autounfall wieder gesund und in Freiheit

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    Endlich kann er wieder seine Flüge ausbreiten: Nach drei Wochen Pflege in der Greifvogelauffangstation in Würzburg bringen die Falkner Christine und Karl-Josef Kant einen Uhu zurück in die Freiheit. Foto: Patty Varasano
    Endlich kann er wieder seine Flüge ausbreiten: Nach drei Wochen Pflege in der Greifvogelauffangstation in Würzburg bringen die Falkner Christine und Karl-Josef Kant einen Uhu zurück in die Freiheit. Foto: Patty Varasano Foto: Patty Varasano

    Dass er wieder fliegen kann, hat ein Uhu einigen Menschen zu verdanken, angefangen bei einer Familie, die das hilflose Tier am 21. September vor ihrer Haustüre in Winterhausen fand.

    „Wir waren gerade auf der Straße und auf einmal ist da ein Uhu vorbei gehüpft“, erinnert sich die Frau. Das Ehepaar dachte nicht lange nach, packte das verletzte Tier in eine Decke und brachte es zu Falkner Karl-Josef Kant und seiner Frau Christine in die Greifvogel-Auffangstation am Schenkenturm.

    Vermutlich war es ein Autounfall

    „Erst einmal musste geschaut werden, welche Verletzungen das Tier hatte“, erzählt Kant. „Glücklicherweise hatte er keine Fleischwunden, wir denken, dass er sich bei einem Zusammenstoß mit einem Auto eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, starke Kopfschmerzen hatte und deshalb richtig platt war“, antwortet seine Frau Christine.

    Eine Operation war nicht erforderlich, dafür aber umso mehr Ruhe und Pflege. Eine Kammer aus Holzstäben wurde das vorübergehend neue Zuhause des streng geschützten Vogels. „Die Holzstäbe verhindern Verletzungen, wenn die Vögel erste Flugversuche nach ihrer Verletzung starten“, erzählt der Falkner.

    Nach einer Erstversorgung mit Flüssignahrung, dem sogenannten Bioserin, habe der Vogel nach kurzer Zeit schon selbstständig sein Futter angenommen und konnte sich bewegen. Zu Fressen bekam er Taubenfleisch, später auch Rinderherz und kleine Küken. In freier Natur ernähren sich Uhus von kleinen Säugetieren – von Mäusen, Hasen, bis hin zu Rehkitzen.

    Alfons lebt schon seit 19 Jahren bei den Kants

    In der Auffangstation befindet sich noch ein weiterer Artgenosse des gefundenen Vogels: Der 19-jährige Alfons lebt schon seit er ein Küken war bei den Kants und sieht dem verletzten Neuzugang zum Verwechseln ähnlich.

    Neben Frettchen, einem Wanderfalken, einem Gerfalken, einer Waldohreule, einem Wüstenbussard und einem Turmfalken, gibt es auch noch den kleinen Yellow – ein schwarzer, zahmer Rabe, mit gelben Ring um den Fuß, der gerne mal auf die Schultern der Besucher hüpft.

    Wenn verletzte Greifvögel gesund gepflegt werden können, behalten die Falkner die Tiere, bis sie wieder flugfähig sind und bringen sie dann dahin zurück, wo Artgenossen und vielleicht Vogeleltern warten. Deshalb sei der Fundort immer wichtig, erzählt Karl-Josef Kant. „Ebenso wichtig wie die vorübergehende Unterkunft bei uns. Wir erkennen, wann der jeweilige Vogel wieder ausgewildert werden kann“.

    Flug in die Freiheit

    Drei Wochen nach dem Auffinden des verletzten Uhus war es endlich so weit: Der Vogel kann wieder in die Freiheit entlassen werden. In Winterhausen suchen die Kants den ungefähren Fundort des Vogels.

    Dann lösen Christine und Karl-Josef Kant den Klettverschluss der Transportmanschette, in welcher der Vogel eingewickelt wurde, und nehmen den Vogel aufrecht an den Beinen. Jetzt breitet der Uhu seine großen Flügel aus und fliegt los – majestätisch und kraftstrotzend, als wäre er nie verletzt gewesen.

    Seit den 70er Jahren kümmert sich Karl-Josef Kant bereits um verletzte und hilflose Greifvögel. Die Auffangstation finanziert sich vor allem aus privaten Mitteln und Spenden. Infos: Falknerei Kant, Tel.Tel. 0931/94214 oder 0170/5515726

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