Bürgermeister Burkard Losert schöpft neue Hoffnung, doch noch eine Umgehungsstraße für Rimpar und Maidbronn zu bekommen. Nach einem Spitzengespräch mit Straßenbaufachleuten, dem bayerischen Staatssekretär im Innenministerium, Gerhard Eck, und Landtagspräsidentin Barbara Stamm zeichnet sich eine kostengünstigere Lösung ab. Nicht mehr 36 Millionen Euro soll die Umgehung kosten, sondern nur noch 18 bis 20 Millionen Euro. Die Staatliche Straßenbauverwaltung in Würzburg hat den Auftrag neue Pläne zu erarbeiten. Die möchte Losert im Februar in einer Sondersitzung des Gemeinderates vorstellen.
Seit Anfang der siebziger Jahre wird über den Bau dieser Straße nachgedacht. Bürgermeister Burkard Losert betont bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass ganz Rimpar unter dem Verkehr leidet. Und die Blechlawine, die sich täglich den Markt quält wird von Jahr zu Jahr größer. Nicht zuletzt durch die Ansiedlung von Ikea. Nun entsteht dort auch noch Fachmarktzentrum.
Vor Jahren wurde das Büro Hyder mit einem Verkehrsentwicklungsplan beauftragt. Dabei sollten neue Trassen gefunden werden, die auch finanzierbar sind. Vor zwei Jahren wurde man im Gemeinderat vom Ergebnis erschlagen: Die Kosten wurden auf 36 Millionen Euro geschätzt. „Das ist teurer als eine Autobahn“, meinte dazu jüngst ein Straßenbauer.
Ein Gespräch mit Landrat Eberhard Nuß hat im vergangenen Jahr ergeben, dass sich der Landkreis mit 2,5 Millionen Euro an einer Ortsumgehung beteiligen würde. Erhebliche Zuschüsse könnte es nach dem Spitzengespräch mit Eck und Stamm auch vom Freistaat geben, berichtet Losert.
Michael Fuchs vom Staatlichen Bauamt Würzburg weiß von den Untersuchungen, die die Rimparer für eine Ortsumgehung schon in Auftrag gegeben haben. Laut Fuchs sind diese Untersuchungen nicht umsonst gemacht worden. Sie können in die weitere Planung einfließen.
Fuchs macht aber auch deutlich, dass es für Rimpar nur eine kostenintensive Lösung geben kann. Grund ist das schwierige Gelände rund um die Marktgemeinde. So sind bei der hohen Neigung große Geländeeinschnitte nötig, die eine große Trassierung nötig machen bei denen viel Erdmasse bewegt werden muss. „Egal für welche Trassenlösung man sich entscheidet, man kommt immer ins Gelände, was unter anderem große Erdbewegungen und somit hohe Kosten verursacht“, so Fuchs.
Verkehrszählungen haben ergeben, dass die Rimparer Ortsdurchfahrt über dem Durchschnitt belastet ist. So benutzen über 9800 Fahrzeuge täglich die Staatsstraße durch Rimpar.
Für Fuchs gibt es mehrere denkbare Lösungen wie der Verkehr aus Rimpar und dem Ortsteil Maidbronn heraus zu bekommen ist. Die Variante Westspange wurde wegen der geringen Verkehrswirksamkeit nicht weiterverfolgt. Bei einer Süd- und Westumfahrung würde sich der Verkehr durch die Ortsdurchfahrt um über 2800 Fahrzeuge pro Tag reduzieren, bei einer Süd- und Westumfahrung mit Nordspange sogar um über 4000 Fahrzeuge. Ein gesamter Ringschluss bringt aus Sicht des Staatlichen Bauamtes Würzburg nicht mehr so viel. Egal für welche Trasse man sich entscheidet, die Umgehung wird teurer als auf ebenem Gelände. Fazit von Fuchs: „Unmöglich ist es nicht, aber schwierig.“