Tausende Studenten aus über 100 Nationen oder einfach nur: Grenzenlose Vielfalt. Anfang Juli findet die Veranstaltungsreihe "Global Village – Beyond Stereotypes" zum 20. Mal statt, teilt die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit. Aufgrund der aktuellen Lage werde das Event in zwei Veranstaltungen unterteilt.
Am Freitag, 2. Juli, wird zunächst ein Open-Air-Event unter dem Motto "Respect for Life" organisiert, in dem unter Einhaltung der Abstandsregelungen eine "Silent Disco" stattfindet sowie eine Lightshow inszeniert wird: auf der Sportfläche der Turngemeinde Höchberg.
Eine Woche später, am 9. Juli, wird dann auch mit dem Livestreaming-Event über die Plattformen "zoom" und Facebook ein virtuelles Global Village Erlebnis geschaffen. Geladen sind laut Pressemitteilung über 3000 Studierende aus allen Bundesländern sowie weiteren 117 Nationen. Die 22 Projekt-Studierenden, die im Laufe des aktuellen Sommersemesters ihre Kompetenzen in interkultureller Kommunikation üben und weiterentwickelten, empfangen neben Vertretern der Universität Würzburg auch lokale Presse- und Wirtschaftsvertreter.
Gegen Sexismus und Diskriminierung
Kerngedanke der Veranstaltungsreihe sei die Förderung beruflicher Kommunikation, kritischem Denken und Kollaboration durch eine Auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus, Sexismus und Diskriminierung jeglicher Art. Das lebende Projekt "Global Village" sei durch seine Teilnehmer erfolgreich weiterentwickelt worden und werde nun an die nächste "Generation" übergeben: "Unsere Aufgabe besteht dieses Semester darin, auch in diesem Sommersemester eigene ethnozentrische Muster (Gruppenorientiertes ,Wir' vs. ,die anderen') zu durchbrechen und von den Erfahrungen unserer Vorgänger zu profitieren. Die Projektreihe ist somit ein Prozess, in dem die Teilnehmer ihre eigene Wertschöpfungskette in Form des Projektmanagements und durch den Abbau von Vorurteilen erschaffen."
Beginnend beim oberflächlichen Etikett werde das werthaltige Innere erforscht. Dort warte der Mensch selbst, ein Individuum, das mit all seinen Facetten wahrgenommen werden möchte, schreibt die Uni in ihrem Pressetext. Gemäß dem Leitspruch "Re-establishing Common Values" entwickele das Projekt parallel sowohl menschliche als auch unternehmerische Werte.
"Einfach ist es, sich explizit gegen Vorurteile auszusprechen. Die Herausforderung besteht für jeden der Studenten darin, implizite Diskriminierungen langweilig werden zu lassen. Denn Stereotypen bilden nur oberflächlich Lösungsansätze für zwischenmenschliche Kommunikation. Unter der Oberfläche befindet sich viel mehr. Diese Erkenntnis erlangen die Teilnehmer während des Projektmanagements und auch am Abend der Veranstaltung", heißt es in der Pressemitteilung.
Lichtchoreografie und Livemusik
Das Konzept des diesjährigen Global Village werde an die aktuelle Lage angepasst. Aufgrund der Abwandlung zum Online-Event sei es möglich, dass Studenten aus aller Welt, die sich aktuell in ihren Heimatländern befänden, interagieren können. Zudem würden in verschieden "Zoom Break-Out-Rooms" in Kleingruppen unterschiedliche Aktivitäten angeboten.
Für das "Respect for life"-Event werde durch Lichtchoreographien und Livemusik eines DJs eine Partyatmosphäre geschaffen. Während der Veranstaltung werde durch professionelle Fotografen und einen Drohnenpilot ein Film erstellt, der im Livestreaming-Event zu sehen sein wird.
Das Event soll anderen Universitäten, weiterführenden Schulen und Grundschulen demonstrieren, dass es mithilfe von Sicherheitsvorkehrungen möglich sei, während dieser außergewöhnlichen Situation einer Pandemie, Spaß und Freude zu haben, ohne dabei den Respekt vor dem menschlichen Leben zu vernachlässigen. Das durch das Projektteam erstellte Sicherheitskonzept werde von den Teilnehmern strikt befolgt und gewährleistet den Gesundheitsschutz.
Ursprung in Würzburg
In Partnerschaft mit dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre, Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, wird das Projekt von Dozent Philo Holland, der den Konzeptrahmen der Veranstaltung entwickelte, begleitet und angeleitet. Unter seiner Schirmherrschaft organisieren die Studenten in Eigenregie die Veranstaltung jedes Semester, heißt es in der Pressemitteilung der Universität: "Dies ist das 20. Experiment über einen Zeitraum von zehn Jahren. Seit neuestem haben wir die Fähigkeit erkannt, unser Bedürfnis, andere vorzeitig zu beurteilen mit Verständnis und Geduld zu ersetzen", äußert sich Holland. "Betrachtet man die immense Störung des Sozialen Lebens während der Corona Pandemie, ist es wichtiger als jemals zuvor, frei von Vorurteilen zu sein und sich dadurch gegenseitig zu verstehen", erklärt der Projektgründer.
"Diese Veranstaltung mit Ursprung in Würzburg, dessen 20. Jubiläum wir dieses Semester feiern dürfen, ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes Authentic Collaboration Space (ACS), das mittlerweile von 6643 Studenten und Absolventen aus 118 Ländern mit 123 Berufen aus 65 akademischen Feldern weiter geschrieben wird. Ein langfristiges Ziel ist es die Produktivität von Teams zu verdoppeln, indem das absolute Minimum an Wissen und Fähigkeiten identifiziert wird. Dies ist notwendig um ein hohes Niveau der zwischenmenschlichen Zusammenarbeit zu etablieren und aufrechtzuerhalten, unabhängig von den Hintergründen der Menschen wie Beruf, ethnischer Zugehörigkeit, Bildung, Geschlecht, Alter und Religion", heißt es im Pressetext.
Großer Dank gebühre den vielen lokalen, regionalen und internationalen Organisationen, die diese wichtige Sache seit Jahren unterstützen. Das Projekt sei ein lebendiges Dokument, das von seinen zukünftigen Teilnehmern weiter geschrieben werde. "Global Village 21" werde voraussichtlich im Januar 2022 stattfinden. Deshalb sei das Team auf der Suche nach langfristigen Partnern, die die Bedeutung von Werten, Inklusion, Vielfalt, Gleichberechtigung und das Treffen der besten Entscheidungen für unseren Planeten erkennen.
Kontakt: Philo K. Holland III, B.Ec. MBA, Business Management and Industrial Management, Faculty of Business Management and Economics, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sanderring 2, 97070 Würzburg, Germany.