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EISINGEN: Unseriöser Anbieter von Kaffeefahrten in der Region unterwegs

EISINGEN

Unseriöser Anbieter von Kaffeefahrten in der Region unterwegs

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    „Leider haben Sie sich nicht zur Auszahlung angemeldet. Möchten sie wirklich auf 5000 Euro verzichten? Wir können es kaum glauben“, heißt es in dem Schreiben der „Eurostar Bargeldgewinnbenachrichtigungszentrale“, wie es groß auf dem Briefkopf des Schreibens prangt. Etwas kleiner ist als Absender eine Superplus Reisen UG aus Stuhr bei Bremen angegeben.

    Die Reisefirma verspricht Grandioses. Die Eisinger könnten nicht nur in der Geschäftsstelle 5000 Euro in bar einstreichen, sondern dorthin bei einem kostenlosen Ganztagsausflug in einem Luxus-Reisebus mit Stadtbesichtigung und kostenloser Verpflegung gelangen.   Dazu gebe es einen zehn Kilo schweren Schlemmerkorb – natürlich gratis.

    Wohin die Reise genau geht, wird indes nicht mitgeteilt. In dem Schreiben steht nur, dass „zum Start der Bundesgartenschau der größte Blumen und Gartencenter Deutschlands“ zum Ausflug einlädt. Abfahrtsorte und -zeiten sind dagegen klar genannt. Würzburg, Höchberg, Waldbrunn und Eisingen sind darunter.

    Damit kein Interessent auf die Idee kommt, er könnte hinters Licht geführt werden, wird auf „Gewinnversprechen, die nicht eingehalten wurden“ verwiesen. Das deutsche Gesetz schreibe aber vor, dass der Gewinn am 12. August gemäß §661 Bürgerliches Gesetzbuch bar und in voller Höhe ausgezahlt werden muss. Tatsächlich regelt der §661a, dass versprochene Gewinne an den Verbraucher auszuzahlen sind.

    So weit, so gut. Doch die Vorsicht ist berechtigt: Im Internet warnen die Ordnungsbehörden des hessischen Lahn-Dill-Kreises vor der Superplus Reisen UG. Das Versprechen von Geldgewinnen, Sachpreisen oder Geschenken, die im Rahmen einer Busfahrt übergeben werden sollen und eine Postfachadresse in der Antwortkarte seien untrügliche Zeichen für eine unseriöse Kaffeefahrt. An deren Ende gebe es niemals Gewinne. Aber vor allem ältere Menschen würden abgezockt.

    Was die Superplus UG von anderen Kaffeefahrt-Firmen unterscheidet: Sie ist seit 19. April zwar nicht in Stuhr, aber in Stendal (Sachsen-Anhalt) ins Handelsregister eingetragen. Auffällig laut Mitteilung des Lahn-Dill-Kreises: Der Superplus-Geschäftsführer ist auch Chef der Jasmin-Touristik UG, Euro plus24 UG und Kaiserplus Reisen UG, die auch in verschiedenen Regionen Deutschlands unseriöse Gewinnmitteilungen versandt haben.

    Christian W. und Susanne M. haben inzwischen herausgefunden, dass in diesem Jahr gar keine Bundesgartenschau stattfindet – ein weiteres Indiz auf einen Schummelbrief. Die bisher letzte war 2009 in Schwerin.

    Beide Eisinger werden nicht an der Gratis-Busfahrt teilnehmen. Sie glauben nicht an die versprochenen 5000 Euro Gewinn.

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