Trotz des wechselhaft angekündigten Wetters machten sich 14 Naturfreunde und Gäste mit ihren zwei Wanderführerinnen Christel Schramm und Brigitte Schabel-Unger von Veitshöchheim auf den Weg nach Thüngersheim. Dabei folgten wir der Wegmarkierung Blauer Punkt, die am Bahnhof in Veitshöchheim startet und im Dorfzentrum von Thüngersheim, nach 13 Kilmeter endet.
Die erste Station war am Martinsbrunnen, auch Märzenbrünnle genannt, die ehemalige Quelleinfassung, die vor 1922 die großen Seen im Hofgarten, die Eremitenmmühle und die örtliche Bevölkerung mit Wasser versorgte. Weiter führte der Weg vorbei an der Martinskapelle, ebenso nach dem Heiligen Martin von Tours benannt, der nach einer Legende seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Die Kapelle am Alten Friedhof ist die älteste Kapelle des Landkreises Würzburg und stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Im Sendelbach führte der Weg am ebenfalls stillgelegten Sendelbachbrunnen vorbei und schließlich am neuen Brunnen der Gemeinde hinter dem Naturfreunde Haus am Kalten Berg, der die Bevölkerung von Veitshöchheim jährlich mit fast 200.000 Kubikmeter Trinkwasser versorgt.
Von da aus ging es durch den Wald bis zu den Weinbergen in der Nähe des Steinbruchs auf der Höhfeldplatte. Hier konnte in einer relativ gemütlichen und trockenen Weinbergshütte mit der mitgebrachten Brotzeit eine Ruhepause eingelegt werden.
Nach dem Blick in den tiefen Steinbruch und dem Überqueren der "Schranne" führte der Weg zum Etzberg mit den noch wenig sichtbaren Fundamenten der Etzburg, die 1270 entstand und 1310 auf Weisung des Würzburger Fürstbischofs Andreas von Gundelfing geschliffen, also zerstört wurde, weil die Burgherren "übel beleumundete" Raubritter waren, die die Kaufleute, Reisende und Schiffer abkassierten. Die Burgreste liegen auf einem Felsvorsprung östlich oberhalb von Thüngersheim mit einem herrlichen Blick ins Maintal.
Immer noch dem blauen Punkt folgend ging es weiter bis zum Einkehrort "Weinträume", eine Heckenwirtschaft, wo man mit Speisen und Wein versorgt wird.
Ein schöner und abwechslungsreicher Weg (insgesamt dann 20 Kilometer) mit netten und interessanten Leuten machte die Wanderung zu einem besonderen Erlebnis.
Von: Andrea Huber (Wanderungen, Veranstaltungen, NaturFreunde Ortsgruppe Würzburg e.V.)