Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Ursulinen bauen ein neues Kloster

WÜRZBURG

Ursulinen bauen ein neues Kloster

    • |
    • |
    Der Konvent der Ursulinen plant in den nächsten fünf Jahren größere Umbaumaßnahmen, vor allem um der traditionsreichen Schule mehr Raum zu geben. Gerade was die Naturwissenschaften angeht, reichen die Kapazitäten nicht mehr aus. Im Bild: die Ansicht des Klosters in der Ursulinengasse.
    Der Konvent der Ursulinen plant in den nächsten fünf Jahren größere Umbaumaßnahmen, vor allem um der traditionsreichen Schule mehr Raum zu geben. Gerade was die Naturwissenschaften angeht, reichen die Kapazitäten nicht mehr aus. Im Bild: die Ansicht des Klosters in der Ursulinengasse. Foto: FOTO theresa müller

    Die Eingabepläne liegen längst bei der Stadt und im Oktober soll darüber entschieden werden. Schon sind auch die Denkmalschützer eingebunden. Die Reaktionen scheinen unterschiedlich zu sein und reichen bei den Stadtbild-Erhaltern von „muss das sein“ bis schockiert. Denn zwei historische Eingangsportale will man vertauschen. Oberin Katharina Merz hat auch historische Vorstellungen bei der großen Baumaßnahme. Nur machen die sich nicht an den zwei Portalen zum Kloster fest, sondern an der Tradition der Unterrichtung von Schülerinnen, die inzwischen 300 Jahre zurück reicht. So alt sind die Portale jedenfalls noch gar nicht. Insofern ist dies kein wirkliches Thema für sie. Aber natürlich will sie deswegen keinen Ärger und alles begründen.

    Was soll passieren: An der Ursulinengasse möchte man das kleine Gästehaus abreißen und aufstocken. Es war ursprünglich für Hausangestellte und Unterkunft für Familienangehörige der Schwestern bei Besuchen gedacht. Der Bau, der eigentlich in der Straßenfront ohnehin nicht harmonisch wirkt, wird nicht mehr gebraucht. An diese Stelle soll ein kleineres, den tatsächlichen Ansprüchen entsprechendes modernes Kloster gebaut werden. Nach dem Umzug wird das alte Kloster, das der Öffentlichkeit optisch weitgehend entzogen ist, abgerissen und für die bauliche Erweiterung der Schule verwendet. Mit dem Abriss gemeint sind natürlich nicht die denkmalgeschützten Elemente, die im Umfeld reichlich vorhanden sind. Damit sind ursprüngliche Konzepte, den offenen Schulhof für eine Erweiterung zu opfern, hinfällig geworden. Oberin März spricht begeistert von einem gelungenen Konzept in der beengten Lage.

    Auch wenn der Konvent mit dem Nachwuchs Probleme hat, wird auf das Prinzip Hoffnung gebaut. Es wohnen hier im Moment noch 15 Schwestern und das neue Kloster ist räumlich darauf angelegt, dass es weitergeht. „Wir verkleinern uns durch diese Baumaßnahme“, so Oberin Katharina, „lassen aber die Möglichkeit eines Zuwachses offen und möchten auch zeigen, dass jeder interessierten Frau im Konvent akzeptable räumliche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, natürlich kein Luxus“.

    Auch wenn im alten Kloster Sanitäreinrichtungen und Isolierung längst nicht mehr den heutigen Ansprüchen entsprechen, ist die Erweiterung der Schule die eigentliche Ursache für die Baumaßnahmen, die wohl fünf Jahre in Anspruch nehmen werden, weil sie nur bei laufendem Betrieb und durch ständige Umzüge durchgeführt werden müssen.

    Mit dem Neubau will der Konvent vor allem seine lange Tradition in der Bildungsverantwortung beweisen. Das Kloster und die Schule der Ursulinen sind für Oberin Katharina eine Symbiose.

    „Das Kloster und die Schule der Ursulinen sind eine Symbiose. Die Tradition ist 300 Jahre alt.“

    Katharina Merz Schwester Oberin

    Gerade jetzt, angesichts so schrecklicher Ereignisse wie in Ansbach, sehe die Klosterschule ihre besondere Aufgabe. Es gehe um die Frage des Umgangs der Menschen miteinander. „Bei uns steht Glaube, Bildung und Qualität im Mittelpunkt“, so die Oberin, „Menschen brauchen etwas, gegenüber dem sie sich verantwortlich fühlen können“, Religion und Glaube spielen da eine wichtige Rolle.

    So sieht sie auch eine andere Wertung bei der Portal-Verlegung. Das große Portal wurde nach dem Krieg ohnehin verbreitert und ist nicht mehr original. Es wird jetzt zur Kirche hin verlegt. Das kleine Portal mit der Namensgeberin des Ordens, der Heiligen Angela komme nun als eigentlicher Eingang zum Kloster wieder richtig zur Geltung.

    Weil natürlich hinter den Umbauten auch Investitionen stecken und der Nachwuchs im Konvent nicht garantiert ist, sagt Oberin Katharina Merz, man denke auch über die Zukunft der Schule und deren Trägerschaft nach.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden