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WÜRZBURG: Verein Main-Franken-Kreis feiert sein 40-jähriges Bestehen

WÜRZBURG

Verein Main-Franken-Kreis feiert sein 40-jähriges Bestehen

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    Caen, die Partnerstadt Würzburgs in Frankreich, kennt Vorsitzender Georg Götz wie seine eigene Westentasche. 103 Mal war er schon dort – und sicher nicht zum letzen Mal. „Es hat sich so eine gute Freundschaft entwickelt, dass unsere Nachbarn uns sogar zum Jubiläum besuchen“, sagt er stolz.

    Das Vereinsheim im Unteren Steinbergweg ist ein altes Herrenhaus, erbaut Mitte des 19. Jahrhunderts. „Als wir es 1987 übernommen haben, war es völlig zerfallen, eigentlich sollte es abgerissen werden.“ Doch: Durch den Einsatz der vielen aktiven Mitglieder des Vereins wurde die unter dem Namen „Debes-Villa“ bekannte Residenz im Innenbereich wieder hergerichtet. „Wir haben uns bemüht, alles so zu gestalten, wie es früher einmal war.“

    Die Decke schmücken florale Ornamente, antike Kronleuchter aus böhmischen Glas bringen Licht in die Säle und der Stuck wurde nachbearbeitet. „Die Tapeten stammen aus Paris, sie sollten dem Original so ähnlich wie möglich sein“, erzählt Götz. Insgesamt 130 000 DM hat der Verein damals investiert, ganz zu schweigen von den unzähligen Stunden an Eigenarbeit. „Zum Glück hat es immer Freunde und Förderer gegeben, die uns unterstützt haben“, so der heute 72-jährige Vorsitzende.

    Gegründet wurde der Verein am 19. Oktober 1968, „mit der Idee fränkische Tradition und Kultur zu verbinden und ins In- und Ausland zu tragen“. Zunächst angesiedelt in einem Zimmer am Friedrich-Ebert-Ring, fand er von 1981 bis 1984 sein Zuhause im „Würtzburg Palais“. Weit über 800 Mitglieder zählte der Verein in seinen besten Zeiten, heute sind es noch um die 700. „Es fehlt der Nachwuchs. Die jungen Leute haben leider andere Interessen“, sagt Vorstandsmitglied Klaus Düchtel.

    Schade, denn vieles haben die Mitglieder des Main-Franken-Kreises in vier Jahrzehnten auf die Beine gestellt: Mundartlesungen, Theateraufführungen, Konzerte, Spendenaktionen, Wanderungen oder die Aufnahme der CDs „Würzburg im Frankenland“ oder „O heilige Zeit“. Jährlich beteiligt sich der Verein am Kiliansfestzug, die „Fränkischen Kostbarkeiten“, eine Konzertreihe zu Advent und Passion, gehören schon zum Inventar. Ebenso wie die Führung durch die Historik des Alten Kranen mit bis heute über 60 000 Besuchern.

    Nicht vergessen wird Götz die Aktion „Ein Platz an der Sonne“ der Fernsehlotterie im Jahr 1974. „Aus diesem Anlass organisierten wir einen der größten Trachtenfestzüge, der sich je in der Stadt Würzburg ereignet hat. Ungefähr 3000 Mitwirkende waren auf den Beinen, der 'Doge von Venedig' war das Hauptprogramm.“

    Besonders am Herzen liegen den Mitgliedern des MFK die Partnerstädte Würzburgs wie Caen, Dundee, Salamanca, Otsu oder Rochester. Um die Freundschaft auszubauen, sind sie weit gereist, haben mit Trachtenumzügen oder Konzerten im Ausland ihr Talent bewiesen. Im Jahr 1980 stand sogar ein Besuch des Vereins „Die Würzburger“ in New York auf dem Plan, 1986 ging es in den Senegal nach Afrika. „Dort wurden Spenden für einen Brunnen übergeben.“ „Emotion pur“, erzählt Vorstandsmitglied Jochen Otto sei eine Reise nach Jerusalem zu Silvester 1995/96 gewesen, bei der auch der Würzburger Domchor dabei war. „Die Atmosphäre war beeindruckend. Da sind keine Augen trocken geblieben“.

    Zu den Ehrenmitgliedern des Vereins, zeigt sich Götz stolz, gehört auch der Erzbischof von Jerusalem, Lutfi Laham, der im Januar 2001 zum Patriarch Gregorius III des gesamten Orients ernannt wurde. „Wir haben uns 1965 kennengelernt als er noch Pater war.“ Erfreut ist Götz auch über die langjährige Mitgliedschaft von Weihbischof em. Helmut Bauer, der bei der Jubiläumsveranstaltung den Festgottesdienst halten wird.

    „Wir haben so vieles mit dem Verein erlebt, das wir nicht missen möchten“, sind sich Vorsitzender Götz und seine Vereinskollegen einig. Und noch etwas. In einem antiken Schrank in der Villa sind alte Kostüme versteckt: Für historische Figuren wie Balthasar Neumann, Walther von der Vogelweide, Julius Echter oder Tilman Riemenschneider, „in die wir jederzeit schlüpfen können“.

    Das Jubiläum

    Main-Franken-Kreis Der MFK lädt am Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr, ins Frankenweinhaus zum Kommersabend ein. Am Samstag, 18. Oktober, 10 Uhr, gibt es einen Dank- und Festgottesdienst in der Marienkapelle. Die Messe zelebriert Ehrenmitglied Weihbischof em. Helmut Bauer. Schon um 8.30 Uhr gibt es einen Empfang mit Teilnehmern aus der Partnerstadt Caen im Wenzelsaal des Rathauses – von dort führt um 9.45 Uhr ein Festzug zur Marienkapelle. Um 19 Uhr steht ein festliches Orgelkonzert in der Franziskanerkirche mit Professor Norbert Düchtel auf dem Programm. Am Sonntag, 19. Oktober, 10.30 Uhr, ist ein Gästematinee im MFK-Palais, Unterer Steinbergweg 1, geplant.

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