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Versteckte Kameras spähen Bahnhof aus

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Versteckte Kameras spähen Bahnhof aus

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    Seit April 2002 verfügt der Würzburger Hauptbahnhof über eine so genannte "technische 3-S-Zentrale", die für mehr Sauberkeit, Sicherheit und Service sorgen soll. Seit dieser Zeit sind die zehn an Würzburg angeschlossenen Bahnhöfe tatsächlich sauberer und sicher geworden, auch der Service habe sich deutlich gebessert, bestätigte Würzburgs Bahnhofsmanagerin Heike Hald.

    Es sind nach Halds Aussage vor allem die "Brennpunktbahnhöfe" unter den 76 im Zuständigkeitsbereich des Würzburger Bahnhofsmanagements befindlichen Zugstationen, die an die Überwachungs-Leitstelle angebunden wurden. Hierzu gehören die Bahnhöfe Ochsenfurt, Marktbreit, Kitzingen, Rottendorf und Seligenstadt (Kreis Würzburg), der Bahnhof Bad Kissingen, die Main-Spessart-Bahnhöfe Retzbach-Zellingen und Gemünden, der Bahnhof Aschaffenburg sowie der Bahnhof Würzburg-Süd.

    1,5 Millionen Euro wurden investiert, um die insgesamt elf Bahnhöfe mit 41 - zum Teil mit Zoom-Funktion ausgestattete - Kameras zur Rund-um-die-Uhr-Überwachung sowie mit 17 Informations- und Notrufsäulen auszustatten. Kosten, die sich nach Aussage von Michael Försch, Mitarbeiter in der 3-S-Zentrale, lohnten. Vor allem die Notrufsäulen werden rege genutzt.

    Insbesondere in Aschaffenburg. Von dort kommen nach Auskunft der Bahnhofsmanagerin monatlich rund 200 Anrufe in der mit zwölf Monitoren ausgestatteten 3-S-Zentrale in Würzburg an. Nicht selten werde mit den Säulen zwar Unfug getrieben, häufig benötigen die Anrufer jedoch wirklich einen Rat oder eine Auskunft.

    Wie Hald betonte, ist die 3-S-Zentrale lediglich ein Baustein im Sicherheitskonzept der Bahn. Sie allein helfe weder, dass ungebetene Gäste vom Bahnhof weg bleiben, noch könne sie das Problem der Graffiti-Schmierereien vollständig in den Griff bekommen. Die 3-S-Zentrale sei ohnehin nur so gut, wie die Kooperation mit den Bahnpartnern Landespolizei und Bundesgrenzschutz sei. In Würzburg klappe die Zusammenarbeit gut, wobei der Schwerpunkt auf die Prävention von Verbrechen und "Lausbübereien" gelegt werde.

    Richtig schwere Kriminalfälle wurden in den vergangenen zwölf Monaten durch die Überwachungskameras nicht entlarvt, bestätigte Michael Försch. Manchmal sei es jedoch schon faszinierend, was die zwölf in der Zentrale tätigen Eisenbahner zu sehen bekommen. Spricht's und schaut auf einen Monitor, der zeigt, wie sich ein Mann zwischen den hohen Schließfachanlagen umzieht. Im festen Glauben, unbeobachtet zu sein.

    Dass die insgesamt elf Bahnhöfe überwacht werden, müsste eigentlich jeder Reisende wissen. Plakate und Aufkleber weisen auf die Kameras hin, diese selbst sind offen installiert. Beschwerden über die Überwachung gab es noch nie, berichtete Hald: "Weder telefonisch noch brieflich."

    Es müsse auch keiner Angst haben vor den Kameras, da der Datenschutz penibel eingehalten werde. Nur in seltenen Fällen zeichnen die Kameras Bilder auf. Die 24-Stunden-Bänder werden sofort wieder überspielt. Sollte es einmal nötig werden, dass eine Aufzeichnung angeschaut werden müsse, werde der 3-S-Datenschutzbeauftragte geholt. Den "normalen" Mitarbeitern ist dies laut Hald nicht erlaubt.

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