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RANDERSACKER: Versuchter Raubüberfall: Schock bei Ladenschluss

RANDERSACKER

Versuchter Raubüberfall: Schock bei Ladenschluss

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    An dieser Kasse ist es passiert: Als ein maskierter Räuber am Mittwochabend in einem Getränkemarkt in Randersacker Geld fordert, können die Angestellte Birgit Möhring und ihr Sohn Andreas den Mann in die Flucht schlagen. Zur Aufmunterung nach dem Schock gab's tags darauf von Getränkemarktinhaber Norbert Bauriedel (links) einen Blumenstrauß.
    An dieser Kasse ist es passiert: Als ein maskierter Räuber am Mittwochabend in einem Getränkemarkt in Randersacker Geld fordert, können die Angestellte Birgit Möhring und ihr Sohn Andreas den Mann in die Flucht schlagen. Zur Aufmunterung nach dem Schock gab's tags darauf von Getränkemarktinhaber Norbert Bauriedel (links) einen Blumenstrauß. Foto: Fotos (2): T. Obermeier

    Den vergangenen Mittwochabend werden Birgit Möhring und ihr Sohn Andreas so schnell nicht vergessen. Es ist kurz vor 18 Uhr. Andreas schließt die Vordertür des Getränkemarktes Bauriedel in Randersacker. Da stürmt – wie am Donnerstag bereits kurz berichtet – ein maskierter Räuber mit vorgehaltener Pistole durch die Hintertür, um die Tageseinnahmen zu erbeuten.

    Eigentlich war der 16-jährige Schüler Andreas nur gekommen, um seine Mutter abzuholen. Die stand an der Kasse, um die Abrechnung zu machen. Das tut sie gelegentlich als Aushilfe für ihre Freundin Susanne Nickel, die mit Wolfgang Bauriedel den Getränkemarkt in der Fährstraße betreibt. Zunächst bekommt Birgit Möhring vom Eindringen des Räubers gar nichts mit. Ihr Sohn, der unvermittelt dem vermummten Mann gegenübersteht, glaubt zunächst, dass sich da jemand einen üblen Scherz erlaubt. Dann sieht er die Pistole auf sich gerichtet und ist zunächst geschockt. Ob die Waffe echt ist, daran denkt er in diesem Moment nicht.

    Der offensichtlich junge Täter – Andreas schätzt ihn auf höchstens 20 – stürmt zur Kasse und fordert Birgit Mehling auf: „Das Geld in den Rucksack!“ Dabei langt er zum geöffneten Geldfach. Doch Birgit Möhring sagt energisch „Nein“ und schlägt ihm die Hand zur Seite. „Geld in den Rucksack!“, fordert der Räuber noch einmal. Doch weiter kommt er nicht, denn jetzt eilt Sohn Andreas seiner Mutter zur Hilfe und packt den Täter am Kragen. Dieser nimmt sofort Reißaus und flüchtet durch die Kastenstapel zur Hintertür und von dort ins Freie. Andreas will ihn noch verfolgen, doch davon hät ihn seine Mutter ab. „Wir rufen lieber die Polizei“, sagt sie, was die beiden dann auch taten. Die umgehend eingeleitete Großfahndung blieb allerdings erfolglos.

    Was empfindet man bei so einer Tat? „Im ersten Moment habe ich es gar nicht richtig realisiert. Über meine Reaktion konnte ich gar nicht nachdenken, es war einfach ein Reflex“, sagt die Frau am Tag danach. Als Angestellte eines Verbrauchermarktes weiß sie, dass falsches Heldentum in solchen Situationen gefährlich werden kann. Die Nacht jedenfalls habe sie kaum geschlafen, gesteht Birgit Möhring.

    Aufmunterung kam am Donnerstag vom Inhaber des Getränkemarktes. Norbert Bauriedel, Bruder des Betreibers Wolfgang Bauriedel, brachte Birgit Möhring einen Blumenstrauß vorbei, und Sohn Andreas bekam eine finanzielle Unterstützung für die Reparatur seines Mofas.

    Die Polizei fahndet derweil nach dem Täter. Dieser soll höchstens 20 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und von kräftiger Statur sein. Er war mit einer weiß-grau gesprenkelten Armeehose, einem schwarzen Kapuzenpullover, einer schwarzen grobmaschigen Skimütze und Springerstiefeln bekleidet. Zudem hatte er einen schwarzen Rucksack dabei.

    Die Kripo Würzburg bittet um Hinweise unter: Tel. (09 31) 4 57-17 32.

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