Das Kassenhäuschen am Viehmarkt-Parkplatz hat endgültig ausgedient. Mit großer Mehrheit stimmte der Würzburger Stadtrat den Plänen einer Automatisierung zu. Die Tiefbauarbeiten haben schon begonnen.
Es ist ein echter Anachronismus: Von 6 bis 20 Uhr sitzen leibhaftige Menschen in einem Häuschen und kassieren die Autofahrer ab, die einen der 400 Stellplätze besetzen wollen.
Bisher gab es kein Betriebssystem für den großen Platz und das will die Betreiberin Stadtverkehrs GmbH (SVG) ändern.
Stadt stimmt Plänen zu
Zustimmung ist schon vom Aufsichtsrat der Betreiberin gekommen. Nun musste noch die Gesellschafterin – das ist die Stadt Würzburg– zustimmen. Ab Mitte März, so der Zeitplan von SVG-Chef Walter Beck, sollen die meisten Veränderungen kommen: neue Schranken, Video-Überwachung und eine helle Beleuchtung des ganzen Platzes. Auch die neuen Kassenautomaten werden aufgestellt.
Start nach dem Volksfest
Richtig los geht es nach dem Frühjahrsvolksfest: Am 18. April soll alles reibungslos funktionieren. Was hat das mit dem Volksfest auf der Talavera zu tun, wollte die Redaktion wissen? „Wir setzen auch in Zukunft bei Großveranstaltungen auf Talavera oder Mainwiesen Personal vor Ort ein und unterstützen dann die Parksituation. Das hat sich bisher schon bewährt“ Und daher mache es Sinn, die Automatisierung erst nach dem Frühjahrsvolksfest anlaufen zu lassen.
400 Parkplätze
Neben den 400 Parkplätzen für Autos gibt es auch noch 25 Bus-Stellplätze. Genutzt wird das Areal derzeit unter anderem von Reise- und Linienbussen, von Wohnmobilen und von Dauerparkern.
Ab April hofft Beck, dass die 24-Stunden-Überwachung greift und damit auch das wilde Parken endet.
Denn bisher mussten beispielsweise Inhaber von Wohnmobilen für die beste Lage direkt am Main mit Blick auf Würzburg nichts bezahlen, wenn sie nach der Schließung des Kassenhäuschens auf den Platz fuhren.
Video-Überwachung
Beck erhofft sich da positive Effekte für die Nutzung des Platzes durch die Video-Überwachung. Damit könnten Besitzer von Schrottlauben ihre Altautos nicht mehr einfach abstellen und die Fläche könne nicht mehr als illegale Campingfläche genutzt werden.
250 000 Euro soll die Neugestaltung kosten.
Die neuen Tarife
Die neuen Parktarife sind so gestaffelt: Fing es früher nur mit einer zwei-Stunden-Regelung an, für die 1,50 Euro fällig waren, kostet eine Stunde bald einen Euro. Alle weiteren zwei Stunden schlagen dann mit weiteren 50 Cent zu Buche.
Der alte Tageshöchstwert von drei Euro wird auf fünf Euro erhöht. Das müssen dann auch die vielen Wohnmobil-Touristen berappen. Mit diesen Tarifen und den 24-Stunden-Einnahmen hofft Beck die Baumaßnahme finanzieren zu können.