Der Tag, an dem die Gedanken an gestern den Blick auf heute lenken, um morgen besorgt - Mit diesen Gedanken eröffnete die Greußenheimer Musikkapelle zusammen mit Pater Prasanna und den Fahnenabordnungen der Vereine, mit dem Trauermarsch "Näher mein Gott zu dir" die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag. Bürgermeisterin Karin Kuhn gab einen groben Überblick über das Verhindern einer stabilen Demokratie und wie Hitler und seine Anhänger Schritt für Schritt das Formen des Landes brutal zu einem nationalsozialistischen, diktatorischen Regime entfachte. Sie erinnerte an die vielen Millionen Menschen, die ihr Leben sinnlos durch kriegerische Handlungen, konzentriertes Grauen, Bombardierung, Flucht und Vertreibung verloren haben. Diese ungeheuerlichen Ausmaße und Folgen des 2.Weltkrieges sind einzigartig in der Geschichte: Über 60 Millionen Menschen verloren ihr Leben. Kaum eine Familie blieb von den Auswirkungen des Krieges verschont.
Der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine im Februar 2022, dessen Ziel es ist, die Ukraine als souveränen Staat von der Landkarte zu entfernen, hat die europäische Friedensordnung schwer erschüttert. Leid und Tod auf beiden Seiten, die größte Fluchtbewegung seit 1945. Wir fragen uns, hat man denn nicht aus der Vergangenheit gelernt? Muss all das Leid immer wieder von vorn beginnen? Ein Ende der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ist alles andere als absehbar.
Vielleicht können -irgendwann- auch an den Gräbern dieser Kriege die ersten vorsichtigen Schritte auf dem Weg zu einer Verständigung gewagt werden.
Die Botschaft, die uns all die Toten am Volkstrauertag mit auf den Weg geben, ist unmissverständlich: Gemeinsam für den Frieden!
Von: Karin Kuhn (Erste Bürgermeisterin, Gemeinde Greußenheim)