Mit großen Schritten geht es langsam, aber stetig in Richtung Erweiterungsbau des Kindergartens in Prosselsheim. Dazu hatte die Bürgermeisterin Birgit Börger auch Dieter Buzzi vom Architekturbüro Schlereth + Buzzi in die Gemeinderatssitzung eingeladen, um eventuelle Fragen direkt zu klären. So stand als erstes die Vergabe der Rohbauarbeiten an, die zum Preis von 374 944 Euro an die Firma Schirmer in Unterpleichfeld ging. Die Aufzugsanlage wurde an den zweiten Anbieter zum Preis von 32 763 Euro vergeben. Der Name der Firma wurde noch zurück gehalten, da noch die Frage zur Garantieleistung und zur Wartung hinterfragt werden soll.
Schweigen im Rat
Die Arbeiten für Zimmererarbeiten, Dachdecker und Spengler sowie Gerüstbauarbeiten konnten wegen Terminüberschreitung nicht behandelt werden, da die Submission erst am Nachmittag stattfand und der Architekt noch keine Möglichkeit zur Überprüfung hatte. Nach den neuesten Baurichtlinien muss die Gemeinde bei Bauzeiten über 40 Tage oder Arbeiten mit mehreren Gewerken eine Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo) durchführen lassen. Dieser Auftrag ging an das Ingenieurbüro Krafft + Franz, das inklusiv aller Nebenkosten die Arbeit für 6900 Euro durchführt.
Anschließend bat der Architekt Dieter Buzzi das Gremium um die Vergabe einer physikalisch-hydrothermischen Untersuchung des Foliendaches, um zu klären, ob die Dachneigung von drei Grad für das Abfließen des Regenwassers ausreicht und ob es durch den Dachaufbau zu eventuellen Schwitzwasser-Nestern kommen könne. Nach diesem Wunsch herrschte erst einmal Schweigen im Rat. Dann hakte Gemeinderat Reiner Ebert nach, was diese Untersuchung soll und Carsten Stibbe setzte nach: „Haben wir hier schon jeweils von einem Foliendach gesprochen? Ich weiß von nichts.“ Genau so ging es den übrigen Räten. Auch sie waren erstaunt, dass auf dem Neubau ein Foliendach geplant sei.
Bedenkzeit erbeten
Dazu erklärte der Architekt, dass er nach den Angaben des Rates, in dem dieser auf Einhaltung der Firsthöhen hinwies, keine andere Möglichkeit bestand. Außerdem habe sich das Foliendach auf mehreren Dächern bestens bewährt und sei als Dacheindeckung absolut sicher und mit einer Gartenfolie nicht vergleichbar. Nach einigem Hin und Her und aus Zeitdruck stimmte der Rat der Untersuchung zu, behielt sich aber vor, über das Foliendach nochmals nachzudenken. Denn alle im Rat waren sich einig, dass ein Foliendach etwas ganz anderes sei als ein herkömmliches Dach mit Ziegeln.
Der Architekt teilte den Gemeinderäten weiter mit, dass die Dachentwässerung, also die Neigung des Daches nach Südwest geht und über eine Dachrinne sowie zwei Fallleitungen geleitet wird. Der Architekt rechnet für die Dachabdichtungsarbeiten mit rund 25 000 Euro. Für die Folie kommen nochmals rund 7000 Euro hinzu.