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WÜRZBURG: Von der Kriegsruine zum Prachtbau

WÜRZBURG

Von der Kriegsruine zum Prachtbau

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    Das völlig zerstörte Falkenhaus mit provisorischem Dach im Jahr 1949.GESCHICHTSWERKSTATT
    Das völlig zerstörte Falkenhaus mit provisorischem Dach im Jahr 1949.GESCHICHTSWERKSTATT Foto: FOTO

    (Rö.) Neben Residenz, Festung und Käppele gehört das Falkenhaus am Marktplatz zu den Würzburger Sehenswürdigkeiten, die sich kein Besucher der Stadt entgehen lässt. Postkarten des Rokoko-Prachtbaus werden tagtäglich in alle Welt verschickt. Dabei ist wohl den wenigsten Kartenschreibern bewusst, dass das Gebäude beim Bombenangriff des 16. März 1945 nahezu vollständig zerstört wurde. Eine Ausstellung und eine neue Broschüre des Freundeskreises der Geschichtswerkstatt dokumentieren jetzt Zerstörung und Wiederaufbau des Falkenhauses.

    Anlässlich der Bayerischen Landesausstellung, die unter dem Motto „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ in Würzburg stattfindet, ist in der Stadtbücherei vom 3. Juni bis 29. August die Fotoausstellung über das Falkenhaus zu sehen. Wenn man sich in der dazugehörigen Broschüre auf den ersten Seiten die historischen Fotografien aus den fünf Jahren nach der Zerstörung betrachtet, mag man nicht glauben, dass das Haus zum Falken bereits im April 1952 wieder als „Stätte der Kultur“ in Betrieb genommen wurde.

    Hildegard Poschet, die später selbst Leiterin der Stadtbücherei war, berichtet in ihren Erinnerungen in der Broschüre darüber, wie ihr im Juli 1950 die damalige Büchereileiterin Maria Orth aus einer Stadtratssitzung kommend berichtete: „Wir kommen ins Falkenhaus“. An Pfingsten 1952 zog die Stadtbücherei ein und belegte Erdgeschoss und erstes Stockwerk. Im zweiten Stock waren das Fremdenverkehrs- und Werbeamt, das Büro der Städtischen Galerie und der Dauthendey-Saal für Vorträge und Ausstellungen untergebracht.

    Neben Hildegard Poschet kommt in der 28-seitigen Broschüre der auch Helmut Försch zu Wort, der u.a. an eine extrem heftige Diskussion Anfang der 90er-Jahre erinnert. Damals wurde der bekannt, dass der benachbarte Kaufhof Interesse daran habe, ins Untergeschoss des Falkenhauses einzuziehen. der Stadtrat stimmte zu: Im Erdgeschoss soll ein gehobenes Sortiment angeboten werden, die Stadtbücherei solle in den ersten Stock ziehen. Es wurde ein Bürgerinitiative gegründet, die das Würzburger Wahrzeichen von einer kommerziellen Nutzung frei halten wollte. Es gab Infostände, Plakat- und Postkartenaktionen und schließlich kämpften über 50 Gruppierungen, Vereine und Organisationen gemeinsam und sammelten mehr als 25 000 Unterschriften. Schließlich gab der Kaufhof dem öffentlichen Druck nach und zog seine Pläne zurück.

    Später wurde die Stadtbücherei im sog. Falkenhof erweitert und startet unter ihrer neuen Leiterin Hannelore Vogt durch – bis zur besten öffentlichen Bibliothek Deutschlands.

    Die Broschüre „Haus zum Falken – Zerstörung und Wiederaufbau“ kann per e-mail bestellt werden: info@geschichtswerkstatt-wuerzburg.de.– Weitere Infos unter www.geschichtswerkstatt-wuerzburg.de

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