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Von der Krippe zur Baumspitze

Ochsenfurt

Von der Krippe zur Baumspitze

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    Marktbreit (RO) "Engel - unsere Begleiter", ist der Titel der neuesten Ausstellung im Marktbreiter Museum Malerwinkelhaus. Passend zur Jahreszeit spielt Weihnachten bei der Präsentation der Himmelsboten die zentrale Rolle. In der Weihnachtsgeschichte überbringt ein Engel den Hirten die Botschaft: "Ehre sei Gott in der Höhe" und ist mit entsprechendem Schriftband seit dem 18. Jahrhundert unverzichtbarer Bestandteil der Krippe.

    Von da war der Weg nicht mehr weit auf den Weihnachtsbaum, wo Engel an Zweigen schweben und auch die Spitze erreicht haben. Viele Beispiele dafür sind in der Ausstellung zu sehen. Den Großteil der Schaustücke hat die Museumsbeauftragte Gudrun Wirths aus ihrer unerschöpflich scheinenden Privatsammlung zum Thema Weihnachten gestellt. Sie ist es auch, die für die Konzeption der Ausstellung verantwortlich zeichnet und den, wie immer, sehr ausführlichen und informativen Museumsbrief "Engel" geschrieben hat.

    Neben dem Glorienengel auf der Weihnachtskrippe stehen die Rauschgoldengel, eine Nürnberger Figur mit überregionaler Bedeutung, die wohl auf eine Verbindung von Verkündigungsengel und Gaben bringendem Christkind zurückzuführen ist.

    Völlig anders in Material und Erscheinungsbild sind die Lichterengel aus dem Erzgebirge, die immer von einem Bergmann begleitet sind und erstmals auf einem Gemälde aus der Zeit um 1520 erscheinen. Hinter den Fenstern in den Stuben aufgestellt, zeigten sie die Zahl der weiblichen und männlichen Kinder in den Familien an und dienten als Ersatz für den Weihnachtsbaum.

    Großen Raum in der Ausstellung nehmen die Christbaumengel ein, die seit Ende des 19. Jahrhunderts neben dem traditionellen Baumschmuck wie Sternen, Kugeln, Kerzen oder Essbarem ihren Platz am Baum fanden. Hier kamen die verschiedensten Materialien zum Einsatz: Papier, Watte, Holz oder Messing sind die Stoffe, aus denen die Kinderträume am Weihnachtsbaum gestaltet wurden.

    Einer der Glanzpunkte der Ausstellung dürften die Engel aus Polen sein. Naive Volkskunst, handgeschnitzt und mit kräftigen Farben bemalt, wirken sie einmal wie ein Gemälde von Marc Chagall und dann wieder wie Comic-Kunst aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Fast möchte man meinen, die Beatles lassen aus dem Film Yellow Submarine grüßen.

    Der Besucher des Museums kommt nicht um die Dauerausstellung im Malerwinkelhaus herum, denn die Engelpräsentation findet im ganzen Haus statt und ist eingebettet in die vorhandene Schau. Beispielsweise finden sich in der Küche der Dauerausstellung Backmodeln in Engelsform.

    Bis auf wenige Ausnahmen beschränkt sich die Ausstellung schon aus Platzgründen auf Weihnachtsengel. Schutzengel, Hausengel, Erinnerungsengel oder Todesengel, aber auch der Raffaelengel spielen nur eine Rolle am Rande.

    Zu sehen ist die Ausstellung bis 19. Januar 2004. Geöffnet ist sie diens- tags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und samstags, sonntags und feier- tags von 14 bis 17 Uhr.

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