Sie nutzten gleich den ersten Wies'n-Samstag zu einem Abstecher in die bayerische Landeshauptstadt. „Um kurz vor elf Uhr waren wir schon auf dem Oktoberfest und konnten den wunderschönen Umzug sehen“, berichtet ihre Lehrerin Maria Ausilia Bennici. „Dann haben wir Fotos gemacht, Brezeln gegessen und sind in die Stadt, Bier getrunken haben die Mädchen aber keines“, sagt sie, denkt kurz nach, lacht und sagt: „und wenn, habe ich es nicht gemerkt.“
Die Mädchen kommen vom „Istituto provinciale di cultura e lingue ,Ninni Cassara' liceo linguistico“ in Cefal?, etwa 70 Kilometer östlich von Palermo. Der Austausch kam durch persönliche Kontakte zwischen Maria Ausili Bennici aus Cefal? und Nicola von Castell, Italienisch-Lehrerin am Siebold-Gymnasium, zustande.
„Unser Direktor Hermann Rapps hat das vorbehaltlos unterstützt“, berichtet von Castell. Bereits im dritten Jahr können die Siebold-Schüler Italienisch als dritte Fremdsprache wählen, das Siebold ist das einzige Gymnasium in Würzburg, das diese Möglichkeit bietet, sagt sie.
Im April waren die ersten Zehntklässler aus Würzburg auf Sizilien zu Gast, bis Freitag sind derzeit die Sizilianerinnen am Siebold und besuchen den Deutschunterricht. Auf dem Freizeit-Programm stehen auch Rothenburg ob der Tauber, Bamberg und Veitshöchheim. Untergebracht sind die Mädchen bei den Familien der Schüler, die im Frühjahr auf Sizilien waren. Und schon vor Ostern werden die nächsten Siebold-Schüler nach Sizilien fliegen.
Am Mittwoch stand eine Stadtführung auf dem Programm. „Die Gruppe ist topp“, lobte Stadtführer Max von Vacano, an dessen Lippen die Mädchen buchstäblich klebten, als er ihnen in der Residenz den großen Anteil italienischer Künstler und Baumeister an der Pracht der fürstbischöflichen Bauten erläuterte. Anschließend trafen sie Antonio Pecoraro, Vorsitzender des Ausländerbeirates, selbst gebürtiger Sizilianer, der sie im Namen von OB Pia Beckmann willkommen hieß.
Am Freitag geht es wieder zurück. Welche Eindrücke nehmen sie mit? „Das Wetter ist besser, als wir dachten“, sagt Alessia Farinato, „nur das deutsche Essen ist nicht so akzeptabel.“ „Würzburg ist viel schöner, als ich gedacht habe und das Eis schmeckt gleich gut“, meinte Luana Valenziano.