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OCHSENFURT: Wacken-Open-Air: Im Mekka des Metals

OCHSENFURT

Wacken-Open-Air: Im Mekka des Metals

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    Ungefähr 80 000 Besucher, mehr als 100 Bands, drei Tage lang Ausnahmezustand bei Regen und Sonnenschein. Das 21. „Wacken Open Air“ setzte auch in diesem Jahr neue Maßstäbe. Aus aller Welt pilgerten Metal-Fans am vergangenen Wochenende in das 1900-Seelen-Dorf in Schleswig-Holstein, um gemeinsam eine friedliche Party der Superlative zu feiern.

    Wo sonst Kühe weiden und Landwirte ihre Felder bestellen, schütteln einmal im Jahr zehntausende Metal-Enthusiasten ihre Mähnen zu den Klängen ihrer Lieblingsbands. Bei der diesjährigen Ausgabe des Open-Airs kamen auf jeden Dorfbewohner in Wacken rund 40 Festivalbesucher.

    40 Prozent von ihnen reisten aus dem Ausland an. Selbst aus Amerika, Japan, Australien oder Norwegen kamen die Fans zum größten Metal-Festival der Welt um Stars wie Alice Cooper, Iron Maiden, Slayer oder Mötley Crüe live zu erleben.

    Auch aus unserer Region nehmen Jahr für Jahr zahlreiche Anhänger der harten Musik mehr als 600 Kilometer und bis zu acht Stunden Fahrt in Kauf, um ein Teil des „Wacken Open Air“ sein zu dürfen.   „Die beeindruckende Größe, die Vielfalt an Bands und das Zusammentreffen von Metal-Fans aus der ganzen Welt machen dieses Festival so einzigartig“, erklärt die 17-jährige Franziska Dittmann aus Allersheim, die zum ersten Mal in Wacken zu Gast war und mit ihren Freunden aus Reichenberg die Reise in den hohen Norden antrat.

    Für die 23-jährige Lisa Ott aus Winkelhof bei Marktbreit gleicht das Open-Air, das vom Veranstalter auch nur „W:O:A“ genannt wird, fast schon einer Sucht. Bereits zum fünften Mal stattete die junge Frau dem weltgrößten Metal-Festival einen Besuch ab und auch ihre Schwester Anna ist seit 2007 fester Bestandteil der „Wacken-Truppe“. „Man kann nicht in Worte fassen, was das Besondere an diesem Festival ist. Man muss es selbst erleben“, schwärmt Lisa und ergänzt: „Der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl der Fans aus aller Welt ist einfach faszinierend.“

    „Man kann nicht in Worte fassen, was das Besondere an diesem Festival ist.“

    Lisa Ott aus Winkelhof bei Marktbreit

    Auch Lisas Schwester Anna ist seit ihrem ersten Besuch vor drei Jahren im „Wacken-Fieber“. „Für mich ist in Wacken alles anders“, erklärt die 21-Jährige.

    „Man lebt die Tage dort, wie in einer anderen Welt, fernab von Vorschriften und Regeln. Mit Freunden zusammen sein und den Alltag vergessen, das ist das besondere für mich und dafür nehme ich die lange Fahrt gerne in Kauf“, fügt Anna an.

    Aus den Anfängen des „Wacken Open Air“ vor zwei Jahrzehnten mit Familienfestcharakter - beim ersten Mal kamen lediglich 300 Besucher, um ein paar Amateur-Bands aus der Nachbarschaft zu hören - ist mittlerweile ein hochkommerzielles Mega-Event geworden.

    Die Dimensionen eines Festivals dieser Größenordnung sind gigantisch. Sieben bis acht Millionen Euro kostete es nach Angaben der Organisatoren, um 200 Hektar Ackerland – eine Fläche so groß wie 270 Fußballfelder – in ein Festivalgelände zu verwandeln.

    Unter anderem wurden 1500 mobile Toiletten aufgestellt, 24 Kilometer Bauzaun verlegt und 600 Tonnen Stahl für die Bühnenkonstruktionen verbaut. Ganz zu schweigen von den Hinterlassenschaften der 80 000 Besucher auf den Zeltplätzen rund um das Konzertgelände. Rund 600 bis 700 Tonnen Müll müssen entsorgt werden bevor die Bauern ihre Wintersaat ausbringen oder ihre Kühe wieder zum Grasen treiben können.

    Beim „W:O:A“ gibt es kein Müllpfand wie es bei diversen anderen Festivals der Fall ist und somit besteht kaum ein Anreiz, den hinterlassenen Unrat zu beseitigen. Die Entsorgungskosten gehen dabei zu Lasten der Festivalbesucher und zwar durch erhöhte Ticketpreise.

    Das dürfte jedoch die wenigsten stören, denn bereits die auf 10 000 Stück limitierten Frühbuchertickets für das „Wacken Open Air“ 2011 waren binnen fünf Stunden ausverkauft.

    Auch Florian Bauer aus Darstadt weiß, wo er das erste Augustwochenende im nächsten Jahr verbringen wird. „Ich werde mit Sicherheit auch 2011 wieder nach Wacken fahren“, erklärt der 23-Jährige, der in diesem Jahr mit einem Bus von Iphofen im Landkreis Kitzingen aus angereist war.

    „Wacken ist einfach das Mekka des Metal. Egal ob Heavy, Death, Thrash, Folk- oder Black Metal, jeder der auf metallische Musik steht, sollte mal in Wacken gewesen sein“, ergänzt Florian.

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