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Wandelndes Fotografie-Lexikon

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    Beispiel Blitzlicht. Klaus Seybold: "Als ich anfing, haben wir Blitz-Pulver verkauft, explosive Chemikalien in Säckchen wie Teebeutel. Da waren die Blitz-Lämpchen Anfang der 60er Jahre schon eine Sensation." Zehn Jahre später gab's dann das erste elektronische Blitzgerät. Von der Film- und Kamera-Entwicklung ganz zu schweigen: Welcher Fotograf erinnert sich noch an die 126er Kassette, an die Ritsch-Ratsch-Pocket-Kamera, an den ersten Polaroid-Sofortbild-Apparat . . .

    Noch gewusst, wann es bei Duttenhofer neben Voigtländer und Leica die erste Kamera "made in Japan" zu kaufen gab. Seybold ist ein wandelndes Lexikon: "1969 lag die erste Minolta-Serie im Regal. Kameras mit Bajonett-Verschluss - die Objekte wurden nicht mehr geschraubt." 1985 folgte die erste Autofocus-Kamera - ebenfalls aus Fernost, 1995 der erste digitale Foto-Apparat.

    Und heute? "60:40" sei das Verhältnis, die digitale Fotografie hat nicht nur bei Duttenhofer das Geschäft mit Analog-Kameras und allem, was dazu gehört, schon überholt. Wehmut bei Seybold? "Ehrlich gesagt, momentan geht es mir fast ein bisschen zu schnell." Und so hat Seybold, wenn er im Urlaub oder daheim fotografiert, neben der digitalen noch immer auch eine analoge Kamera in der Tasche.

    Der Spaß an Foto und Film war es, der Seybold am 25. Juli 1955 zu Duttenhofer brachte. Sein Lehrer Kurt Liebler an der Volksschule Zellerau war Leiter der Stadtbildstelle - und so durfte der junge Klaus beim Vorführen der 16-Millimeter-Filme helfen. Als Liebler mal wieder bei Duttenhofer vorbeikam, um Ersatzteile für den Projektor zu kaufen, fragte ihn Erich Duttenhofer, ob er nicht einen Schüler in seiner Klasse habe, der interessiert und fleißig sei, einen, der sich als Fotokaufmann-Lehrling eigne. Und Liebler kannte einen.

    Als Klaus Seybold kam, zählte das Fotogeschäft Duttenhofer in der Schönbornstraße (heute S. Oliver) zwölf Mitarbeiter. Die Karriere vom Lehrbub zum Mitglied der Geschäftsleitung eines 400-Mann-Unternehmens war nicht geplant. "Ich bin mit dem Familienbetrieb gewachsen", resümiert der 61-Jährige. So erlebte er mit, wie erst Erich, dann Edgar und heute Rolf Duttenhofer zunächst Foto-Kino Götz (Eichhornstraße) übernahmen, 1972 den Würzburger Fotoversand gründeten und 1980 eine Filiale für Unterhaltungselektronik (Wilhelmstraße) eröffneten, bevor die drei Innenstadt-Standorte 1985 in der Domstraße zusammengefasst wurden.

    Heute gehören zum Unternehmen Duttenhofer, das 2004 - im Jahr des Stadtjubiläums - sein 100-jähriges Bestehen feiert, die Top-3-Märkte in der Alfred-Nobel-Straße, in Schweinfurt und Bad Neustadt, das Vertriebszentrum in der Dürrbachau und seit 2000 das Logistikzentrum im Mainfrankenpark.

    Selbstredend hat Klaus Seybold in den 47 Jahren viele Kontakte aufgebaut. Die Kunden werden ihn als Geschäftspartner, als kompetenten Berater in allen Foto-Fragen vermissen, gleichwohl ihm mit Horst Brückner als Leiter des Hauses in der Domstraße wieder ein Duttenhofer-Eigengewächs nachfolgt. Derweil freut sich der 61-Jährige auf mehr Zeit zum Golfen, zum Tennis, aber auch für die Familie, allen voran für die beiden Enkelkinder. "Und ein bisschen auch fürs Fotografieren."

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