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UFFENHEIM: Warnstreik bei Trost

UFFENHEIM

Warnstreik bei Trost

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    Geschlossen: Die Mitarbeiter der Firma Trost in Uffenheim-Langensteinach streikten für mehr Lohn. Die Belegschaft unterstützte damit ver.di bei den laufenden Tarifverhandlungen, obwohl ihre Zukunft ob der beabsichtigten Schließung des Zentrallagers an der A7 ungewiss ist.
    Geschlossen: Die Mitarbeiter der Firma Trost in Uffenheim-Langensteinach streikten für mehr Lohn. Die Belegschaft unterstützte damit ver.di bei den laufenden Tarifverhandlungen, obwohl ihre Zukunft ob der beabsichtigten Schließung des Zentrallagers an der A7 ungewiss ist. Foto: Foto: Gerhard Krämer

    Menschen in gelben Warnwesten sitzen auf Bänken, Campingsesseln oder einfach nur auf Decken im Gras neben der Straße vor dem Trost-Zentrallager im Uffenheimer Industriegebiet bei Langensteinach. Die Belegschaft hatte sich wie schon am Freitag nun auch am gestrigen Montag einem Warnstreik angeschlossen, mit dem die Gewerkschaft ver.di für den Bereich Großhandel ihren Tarifforderungen Nachdruck verleihen möchte.

    „Die gesamte Belegschaft macht mit“, freut sich Betriebsratsvorsitzender Gerhard Algner. Mit Trillerpfeifen und Tröten pfeifen sie auf die bisherigen Angebote. Mit ohrenbetäubendem Lärm wird auch ein Mitglied der Geschäftsleitung empfangen, als es im Auto an den Streikenden vorbeifährt. Im Inneren des Gebäudes wird nämlich verhandelt.

    Rita Wittmann, als Gewerkschaftssekretärin für den Großhandel in Mittelfranken zuständig, will erreichen, dass nach Baden-Württemberg auch Bayern einer Lohnerhöhung um drei Prozent für dieses Jahr und 2,1 Prozent im nächsten Jahr zustimmt. Am Mittag sickerte durch, dass zumindest Trost dies tun will, der Streik soll deshalb beendet werden. Am Mittwoch ist eine Betriebsversammlung geplant.

    Aber nur um die Lohnerhöhung ging es bei den Verhandlungen, nicht um die Zukunft des Uffenheimer Zentrallagers der Trost Auto Service Technik SE. Denn die sieht schwarz aus, ist doch – wie berichtet – die Schließung beabsichtigt. Wie zu erfahren war, sollte dies schon Ende Juni geschehen, dann war von September die Rede. Jetzt geht Betriebsratsvorsitzender Gerhard Algner von November aus, da es noch keine Kündigungen gegeben habe. Er bedauert, dass auch noch kein Interessensausgleich gelungen sei. Die Geschäftsleitung habe die Forderung von 5,2 Millionen Euro für 180 Arbeitnehmer als zu hoch erachtet und stattdessen 1,6 Millionen Euro geboten.

    Blickt man in die Gesichter der Beschäftigten, ist dort viel Unverständnis für die Entscheidung zu lesen. „Es ist genug Arbeit da“, sagt einer. Arbeit, die die Kollegen in den Zentrallagern in Winsen/Luhe (Großraum Hamburg) und Nyrany (Großraum Pilsen, Tschechien) kaum zusätzlich zu schultern vermögen, meint ein anderer Mitarbeiter.

    Erst 2006 wurde das Zentrallager erweitert. Dennoch sprach das Unternehmen in einer Pressemitteilung davon, dass „das Zentrallager Uffenheim nicht mehr zeitgemäß ausgestattet“ ist und „nur durch umfangreiche Investitionen an aktuelle Erfordernisse abgeglichen werden kann“. Diese Aussage stößt nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch bei der örtlichen Politik auf Unverständnis.

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