Originell präsentierte sich Oberickelsheim beim großen Landkreisfest aus Anlass des 50. Geburtstages des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Zwischen der Bundesautobahn A7 und Ochsenfurt gelegen, machte die "Randgemeinde" auf sich aufmerksam.
Warum sich Oberickelsheim so präsentierte, die Ursache dafür reicht in das Jahr 2019 zurück. Als im Oktober 2019 die neue Radkarte des Landkreises herauskam, war auf der Übersichtskarte auf der Rückseite hinter der A7 Schluss. Schluss heißt, die Gemeinden Simmershofen, Hemmersheim und eben Oberickelsheim existierten schlichtweg nicht. Das hat damals Bürgermeister Michael Pfanzer so richtig gewurmt. Bei der Neuauflage der Karte im Februar 2020 war der Fehler dann behoben.
Als es dann um das Sammeln von Ideen für das Landkreisfest ging, erinnerte man sich an das einst vergessene Dorf. Und kam irgendwie auf Asterix und das gallische Dorf. Aus Oberickelsheim wurde Oberix, die A7 wurde zum Hadrianswall, die Bundesstraße 13 zur Via XIII. Flugs wurde auch eine Karte entworfen.
Sonne scheint nur über "Oberix"
Die Idee hatte Bernd Scherer, seine Tochter Laura setzte alles grafisch um. Logisch, dass nur über Oberix die Sonne scheint, rechts des Hadrianwalls gab es dafür Gewitterwolken. Noch ein grafisches Schmankerl gab es: Die sogenannte Mautpyramide, eigentlich eine Säule, wurde auf der Karte tatsächlich als kleine Pyramide dargestellt.
"Hinter’m Horizont (A7) geht’s weiter", machte Oberickelsheim beim Fest deutlich. Nach diesem dürfte nun der Slogan "Unerkannt am Rand" für Oberickelsheim nicht mehr gelten. Zumal auch die kleinen "Probiererle" wie Dattel- oder Karottenaufstrich oder Obatzter oder Kräuterfrischkäse kulinarisch in Erinnerung bleiben dürften. Das machte Appetit auf Oberickelsheim.
Energiegemeinde des Landkreises
Die Gemeinde präsentierte sich zudem als Energiegemeinde. Schließlich macht sie nur 0,74 Prozent der Landkreisbevölkerung aus, stellt aber 1,69 Prozent der Photovoltaikleistung im Landkreis.
Neben Oberickelsheim stellten sich neben anderen Gemeinden auch Gollhofen mit seiner Dorferneuerung, Simmershofen und die Stadt Uffenheim vor. Auch die Kreisfeuerwehr und die Kreisbücherei waren vertreten. Im Landratsamt gab es einige Ausstellungen und ein Vortragsprogramm.
Bei der offiziellen Eröffnung ging Landrat Helmut Weiß auf die Gebietsreform ein, die nach seinen Worten kein einfaches Vorhaben war. Aber man sei zusammengewachsen. Gleichwohl könnten die Kommunen stolz auf ihre Eigenschaften und ihre Geschichte sein. Weiß ging auch auf einen weiteren 50. Geburtstag ein. Ein solches Jubiläum beging nämlich der Kreisjugendring, der auf der Kreissportanlage mit einem bunten Programm feierte.
Grüße aus dem Erzgebirge
Zum 50. Geburtstag des Landkreises gratulierte auch Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises, mit dem seit 30 Jahren eine gelebte Partnerschaft besteht. Vogel nutzte die Gelegenheit und dankte insbesondere für die Unterstützung in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung. Die deutsche Einheit lasse sich nicht per Gesetz herstellen, sagte Vogel. Es bedürfe immer der Begegnung von Menschen. Daraus erwüchsen Vertrauen und Freundschaft. Als Geschenke überreichte Vogel eine Engel- und eine Bergmann-Figur.
Die Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes, Helga Kerwagen, überreichte Weiß einen Apfelbaum. In Kürze werde zum Landkreisjubiläum jede Gemeinde einen Baum bekommen.
Zum Jubiläum hat der Landkreis ein Buch herausgegeben. Zusammen mit Streuobstgenossenschaft Mittelfranken-West wurde ein Jubiläumssaft abgefüllt: Der "Fuffzger" ist eine geschmackvolle Mischung aus Apfel, Birne und Aronia.