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Giebelstadt: Was der Neujahrsempfang in Giebelstadt mit seltenen Vögeln und Überfliegern zu tun hatte

Giebelstadt

Was der Neujahrsempfang in Giebelstadt mit seltenen Vögeln und Überfliegern zu tun hatte

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    Ehrungen für langjährige Verdienste und außergewöhnliche Leistungen gab es beim Neujahrsempfang der Gemeinde Giebelstadt. Im Bild von links: Peter Nun vom Musikverein Eßfeld, die beiden Segelflieger Jens Jurgan und Joachim Freitag, der langjährige Jagdvorsteher von Euerhausen Hermann Zorn, Gemeinderat Matthias Raps und Bürgermeister Helmut Krämer.
    Ehrungen für langjährige Verdienste und außergewöhnliche Leistungen gab es beim Neujahrsempfang der Gemeinde Giebelstadt. Im Bild von links: Peter Nun vom Musikverein Eßfeld, die beiden Segelflieger Jens Jurgan und Joachim Freitag, der langjährige Jagdvorsteher von Euerhausen Hermann Zorn, Gemeinderat Matthias Raps und Bürgermeister Helmut Krämer. Foto: Gerhard Meißner

    Zweimal musste der Neujahrsempfang der Gemeinde Giebelstadt aufgrund der Pandemie ausfallen. Kein Wunder also, dass Bürgermeister Helmut Krämer in diesem Jahr in seinem Rückblick besonders weit ausholen musste. Auch Corona spielte darin eine herausragende Rolle.

    So erinnerte Krämer an das staatliche Impfzentrum, das in kürzester Zeit in einem ehemaligen Hangar auf dem Gelände des Giebelstadter Verkehrslandeplatzes installiert werden konnte. Später stellte die Gemeinde den Sitzungssaal des Rathauses als Impfpraxis zur Verfügung. Gleichzeitig seien es die Giebelstadter Hausarztpraxis Pfeiffer und die dortige Florian-Geyer-Apotheke gewesen, die bei der Impfung in Arztpraxen, der Impfstoffbeschaffung und den Testangeboten landkreisweit eine federführende Rolle übernommen hätten.

    Einwohnerzahl von Giebelstadt stieg auf 5700

    Nach der Flüchtlingswelle wenige Jahre zuvor habe die Gemeinde 2022 infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine erneut viele Schutzsuchende aufgenommen, so Krämer. Vier Unterkünfte werden derzeit in Giebelstadt und den Ortsteilen Eßfeld und Herchsheim unterhalten. Daneben haben viele der Geflüchteten in Giebelstadt eine dauerhafte Bleibe gefunden, wie der Bevölkerungszuwachs von 5500 auf 5700 Einwohner zeige. Sie in das Gemeindeleben zu integrieren, sei nur durch das herausragende Engagement vieler Ehrenamtlicher möglich, so der Bürgermeister.

    Mit dem Sturz auf der Zielgeraden einer Marathonstrecke verglich Krämer den Abbruch der Planfeststellung für eine B19-Ortsumfahrung um Giebelstadt und seine Ortsteile Herchsheim und Euerhausen. Paradox und nicht nachvollziehbar sei es, dass dafür der Schutz der seltenen Wiesenweihe verantwortlich ist, obwohl sich deren potenzielles Brutgebiet als Folge der Klimaerwärmung in jüngerer Zeit erheblich vergrößert habe.

    Einer von Kritikern der bisherigen Planung geforderten ortsnahen Ostumfahrung, die zugleich das Gewerbegebiet Airpark anschließen würde, erteilte Krämer erneut eine Absage. Eine solche Neuplanung sei nur durch ein Umlegungsverfahren zu ermöglichen, das mehrere Jahre dauern würde, und müsste, weil nicht vom Bundesverkehrswegeplan gedeckt, womöglich zum Großteil von der Gemeinde finanziert werden. "Unabhängig davon könnte niemand der Herchsheimer und Euerhäuser Bevölkerung vermitteln, dass sie bei einer solchen Lösung außen vor blieben", so Krämer weiter.

    Viele Projekte blieben zeitlich und kostenmäßig im Rahmen

    Aber es sei beileibe nicht alles schlecht, worauf sich in Giebelstadt zurückblicken lässt, fuhr der Bürgermeister fort und verwies auf Projekte, die gut und im Kostenrahmen abgewickelt werden konnten. Dazu zählt der Entlastungsparkplatz an der Würzburger Straße, die neue Dreifachsporthalle, der Kindergartenanbau in Eßfeld sowie die fortgeschrittenen Umbaumaßnahmen an den Dorfplätzen in Euerhausen und Sulzdorf. "Allen Widrigkeiten und Unkenrufen zum Trotz stehen wir gut da", resümierte Krämer schließlich.

    Vergleichsweise kurz und rein männlich war die Liste der Mitbürger, die der Bürgermeister für besondere Verdienste auszeichnete. Die Bürgermedaille in Gold erhielten Matthias Raps, Hermann Zorn und Günter Hehn. Matthias Raps gehört unter anderem seit 2016 dem Gemeinderat an und war bis 2021 27 Jahre lang Vorsitzender des TSV Eßfeld. Seit 1983 ist Hermann Zorn Feldgeschworener in Euerhausen und führte bis 2022 dort den Vorsitz der Jagdgenossenschaft. Als Schriftführer und Kassier stand ihm dort Günter Hehn zur Seite, der außerdem das Siebeneramt seit 1982 innehat. Eine silberne Bürgermedaille erhielt außerdem Peter Nun für seine Tätigkeit als Vorsitzender des Musikvereins Eßfeld und Gründer der Bläserklasse an der Grundschule.

    Anerkennung für den ersten 1000-Kilometer-Segelflug

    Nicht mit Medaillen, sondern mit großem Respekt wurden die beiden Überflieger des Abends, Jens Jurgan (Bad Mergentheim) und Joachim Freitag (Erlangen) bedacht. Den beiden Piloten des Flugsportclubs Giebelstadt gelang im vergangenen Jahr ihr erster Segelflug über die magische Marke von 1000 Kilometern, und das gleich zweimal. Auch damit haben sie zum Ansehen der Gemeinde beigetragen, so Bürgermeister Helmut Krämer in seiner Laudatio. Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Ensemble Soufflé.

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