Nitratwerte, oft weit über 50 Milligramm pro Liter und damit über dem zugelassenen Grenzwert, bescherte der Marktgemeinde seit langem den Betrieb der Brunnen II und III nur noch mit Ausnahmegenehmigung. Bereits 1991 beschloss deshalb der Gemeinderat mit dem damaligen Bürgermeister Anton Kütt, die Eigenwasserversorung auf neue Füße zu stellen.
Probebohrungen im Gramschatzer Wald waren zunächst erfolglos, bis man im Maidbronner Forst auf Wasservorkommen stieß, die sowohl ausreichende Fördermengen als auch niedrige Nitratwerte aufwiesen. Das Wasser, das seit gestern durch die Rohre fließt, ist eine Mischung aus beiden neuen Brunnen und weist derzeit einen Nitratgehalt von 35,9 Milligramm pro Liter auf.
Den "symbolischen Dreh" am Wasserschieber in der Austraße nannte Bürgermeister Burkard Losert einen wichtigen Tag für Rimpar. "Es ist richtig, auf Eigenwasserversorgung zu setzen, vor allem auch im Hinblick auf die geplanten neuen Wohn- und Gewerbegebiete", so Losert. Durch das Zweikammersystem des neuen Hochbehälters am Mühlenberg, der in zwei Kammern insgesamt 10 000 Kubikmeter Wasser speichern kann, ist auch eine regelmäßige Reinigung möglich. Die Verschmutzung des Trinkwassers im Herbst ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen gewesen, dass der alte Hochbehälter seit seiner Inbetriebnahme 1948 nie gereinigt worden war.
Die Kosten für die neue Wasserversorgung betragen insgesamt 3,1 Millionen Euro, davon wurden bisher rund 2,1 Millionen Euro verbaut. Der Restbetrag wird für noch offene Rechnungen, den Umbau des alten Hochbehälters am Kobersberg und Leitungsänderungen veranschlagt, die es ermöglichen, auch höher gelegene Ortsteile mit Wasser aus den neuen Brunnen zu versorgen.
Obwohl die Firma, die mit dem Bau des neuen Hochbehälters beauftragt war, Konkurs anmelden musste und damit acht Wochen Bauzeit verloren ging, konnte die neue Wasserversorgung ohne großen Zeitverlust in Betrieb genommen werden.
Zahlreiche Fachleute, die für das Projekt verantwortlich waren, nahmen an der Inbetriebnahme teil. Bürgermeister Losert dankte vor allem Dr. Werner Kriele (Genesis Umwelt Consult Würzburg), der für die Bohrungen zuständig war, dem Tiefbautechnischen Büro Köhl Würzburg, Hygieneberater Ralph Woith vom Gesundheitsamt Würzburg, der Firma Keller und Hahn sowie Wasserwart Helmut Krückel und Geschäftsleiter Joachim Knoblauch für die gute Zusammenarbeit bei dem wichtigen Projekt.
Im Sommer will Bürgermeister Losert die Bevölkerung zur offiziellen Einweihung der neuen Brunnen einladen und umfassend über die neue Anlage informieren.