In der suchen Lena Kling (Hilde Weisensel) und Wiebke Müller (Gerlinde Düll) gleich zu Beginn Zuflucht. Die eine vor dem Ehemann, die andere vor dem Verlobten, der jetzt allein vor dem Altar steht. Man hat schlechte Erfahrungen gemacht mit den Männern.
Da passt es prima, als Waltraud Phillipp als etwas flippige Appartement-Besitzerin Wilma Schreiber in den Kaffeeklatsch mit einsteigt. Dabei wird man sich vor allem einer Tatsache bewusst: Wenn drei Frauen lästern, bleibt weder ein Auge trocken, noch ein Lacher aus.
Auch wenn einige davon eher etwas volkstümlich anmuten, gelingt den Schauspielern damit ein extrem kurzweiliges und unterhaltsames Theaterstück.
Verantwortlich dafür zeichnet sich neben den drei Frauen vor allem Uwe Hermentin als Michelangelo Bauer. Mit Goldkettchen und leichtem Lispeln in der Italo-Stimme sorgt er für den südländischen Akzent in dem Dreiakter.
Und erschien die Figur der Wiebke Müller anfangs eher als schüchtern, so taut sie in der Gegenwart Bauers richtig auf. Das Publikum amüsiert sich bei deren Tete-a-Tete auf dem Forbidden Chair und anderen eindeutig zweideutigen Anspielungen. Und es merkt nur am Rande, dass die Schauspielerzahl innerhalb eines Jahres fast um die Hälfte schrumpfte.
Mit der quasi die kompletten drei Stunden andauernden Dauerpräsenz der Schauspielerinnen glich Regisseur Bernd Feser diesen Personal-Engpass gekonnt aus. Folglich schließt sich der Vorhang am Ende der gut besuchten Veranstaltung auch unter tosendem Applaus.
Er wird sich erst nächstes Jahr wieder öffnen. Die Theatergruppe spielt jede Saison nur ein Stück.