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WÜRZBURG: Weihnachtsgottesdienst auf Aramäisch

WÜRZBURG

Weihnachtsgottesdienst auf Aramäisch

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    Syrisch-orthodoxer Christ: Ercan Ercan.
    Syrisch-orthodoxer Christ: Ercan Ercan. Foto: Foto: Theresa Müller

    Dieses Jahr feiert die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Würzburg an Heiligabend in der kleinen Hauskapelle in der Virchowstraße 20 in Würzburg keine Heilige Messe. „Ich werde wahrscheinlich mit meiner Familie in den Dom gehen“, erzählt Ercan Ercan, Vorsitzender des ostchristlichen Bruderschaftsvereins in Würzburg. Bis vor drei Jahren sei am 24. Dezember abwechselnd in Würzburg und Ochsenfurt eine dreistündige Christmette gefeiert worden. Doch seit einiger Zeit gibt es keinen syrisch-orthodoxen Priester in der Umgebung mehr.

    Ercan erklärte dem Pressedienst des Ordinariats Würzburg (POW), wie die syrisch-orthodoxe Kirche Weihnachten feiert: „Im Prinzip unterscheidet sich unser Weihnachtsfest wenig von dem der katholischen Kirche. Wir haben auch den Weihnachtsbaum als Zeichen des ewigen Lebens.“

    Auch Geschenke seien in der Heimat und hier in Deutschland üblich. „Bei Ärmeren ist oft Kleidung ein traditionelles Geschenk. Aber die Geschenke richten sich meist nach den finanziellen Verhältnissen der Familie. Wie in Deutschland.“

    Es gebe auch Unterschiede. In der Vorweihnachtszeit verzichteten die Gläubigen der syrisch-orthodoxen Kirche 24 Tage lang auf alle tierischen Produkte. „Jeder der 24 Fastentage steht für einen Propheten, der das Kommen von Jesus Christus prophezeit hat“, erklärte Ercan. Das Fasten werde direkt nach der Christmette mit der Familie und den Gemeindemitgliedern gebrochen.

    Ein ganz besonderer Brauch findet dem POW zufolge auch in der Heiligen Messe statt, die auf Aramäisch, also in der Muttersprache des biblischen Jesu, gefeiert werde: Da könne der Höchstbietende die symbolische Patenschaft für die Heiligen Drei Könige ersteigern. Der Pate, so der POW Ercan, soll dann besonders in der Zeit der Patenschaft Buße tun und aufrichtig handeln.“

    Immer am 6. Januar feiert die syrisch-orthodoxe Kirche die Taufe des Jesus. Auch an diesem Feiertag findet eine Versteigerung statt, diesmal eine Patenschaft für Jesus als den Sohn Gottes. Ercan sagt, Aufrichtigkeit, Liebe und Ehrlichkeit seien nicht voneinander trennbar. „Deshalb ist auch die Taufe nicht von der Geburt Christi trennbar.“

    Ein Thema liege der syrisch-orthodoxen Gemeinde besonders an Weihnachten am Herzen. „Wir denken stark an unsere Familien und Verwandten in der Heimat und wünschen uns endlich Einigkeit“.

    Er lebte laut POW von 1958 bis 1970 in der Türkei. Als Kind sei Weihnachten in der Türkei für ihn „immer mit Angst verbunden vor Übergriffen der Muslime“ verbunden gewesen. Christen hätten den Gouverneuren Tribute zum Schutz ihrer Festlichkeiten Tribute bringen müssen.

    Aus diesem Grunde danke er der katholischen Schwesterkirche im Allgemeinen und dem Bistum Würzburg im Besonderen dafür, dass die syrisch-orthodoxe Gemeinde die Räumlichkeiten und die Kapelle in der Virchowstraße für ihre Gottesdienste und das Vereinsleben nutzen dürfe.

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