Der Marktplatz ist voll, Tausende sind gekommen. Absolut kein Durchkommen mehr. Vor der Bühne stehen die Würzburger dicht an dicht, trotz Kälte, trotz Enge, trotz Regen, und der wird immer stärker. Nach kürzester Zeit ist der Marktplatz ein Schirmmeer, kaum eine Chance die Bühne zu sehen.
Dann geht es los. Thomas Ohrner betritt mit Co-Moderatorin Karin Schubert die Bühne. „Ich muss noch Kontakt zu Petrus aufnehmen“, scherzt die gebürtige Würzburgerin und Ohrner fügt hinzu: „Tun Sie so, als ob es schneit“.
Das Programm der vorweihnachtlichen Unterhaltungsshow ist dicht. „Winterzeit, Weihnachtszeit“ zwitschert der Montanara Chor, begleitet von Startrompeter Walter Scholz und passend zur warmen Stimmung hört es auch auf zu regnen.
„Du stehst vor einem Weg, der unwegsam scheint“ schmettert Tobey Wilson und beschreibt damit die Lage auf dem Marktplatz nur zu treffend. Immer noch kein Durchkommen, aber die Stimmung ist gut, nicht zuletzt wegen BR-Komikerduo Lou und Max.
Mit übertrieben großen Fellmützen haben sich beide ins Getümmel geworfen, interviewen Budenbesitzer und treffen, wie es scheint zufällig, auf Bruder Tobias. Bereits in der Anmoderation hatte Ohrner angekündigt, dass es für einige Menschen im Publikum noch eine Überraschung geben werde.
Als ersten von drei trifft es den Franziskanermönch. Der Klosterbruder leitet die Straßenambulanz, ein gemeinnütziges Projekt, dass sich um die Gesundheit Obdachloser bemüht. „Nachdem Sie so viel für die Allgemeinheit getan haben, wollen wir ihnen nun etwas zurück geben“, kündigt Ohrner an. Hobbybrauer Tobias hat da schon genaue Vorstellungen: eine kleine Brauerei würde ihm gefallen. Die gab es nicht, doch Ohrner lädt Bruder Tobias auf ein Bierseminar von Weihenstephan ein. „Vielleicht gibt es dann ja bald das erste Bier aus der Klosterküche“, mutmaßt er. Immer wieder wird das Bühnenprogramm durch Auftritte auf dem Weihnachtsmarkt bereichert. Von Kameras umringt tanzt Marina Koller zwischen den Buden und singt „Über der Stadt“. Auch Moderatorin Karin Schubert ist auf dem Markt unterwegs.
„Ziemlich stressig“, verrät sie in einer kurzen Verschnaufpause. Viel habe sich seit ihrer Kindheit verändert, doch sie liebe die Atmosphäre des Marktes und die Offenheit der Würzburger noch immer.
Die dankten es ihr mit viel Applaus. „Wunderbar“, schwärmt Gudrun Löblein, „da steckt viel Mühe drinnen“. Sogar mitgesungen hat sie schon, zu ihrem Glück fehlt nur noch der Auftritt von Nik P.
Einzig nicht begeistert waren die Händler rund um die Bühne. Vor dem Regen flüchteten viele unter ihre Markisen. Ihr Geschäft kam während der Übertragung zum erliegen.