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WÜRZBURG: Weihwasser für das kleine Käppele

WÜRZBURG

Weihwasser für das kleine Käppele

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    Stolz auf sein geweihtes Miniatur-Käppele: Modellbauer Willi Treiblmair (rechts) erhielt im großen Käppele von Pater Johannes den Segen für seinen originalgetreuen Miniatur-Nachbau.
    Stolz auf sein geweihtes Miniatur-Käppele: Modellbauer Willi Treiblmair (rechts) erhielt im großen Käppele von Pater Johannes den Segen für seinen originalgetreuen Miniatur-Nachbau. Foto: FOTO Steffen standke

    Die Szene hat etwas Kurioses: Treiblmair steht mitten in der Kirche. Neben ihm sein Modell und Käppele-Pater Johannes. Der beträufelt es mit Weihwasser und spricht: „Lasst uns das wunderschöne kleine Käppele segnen.“

    Für den Modellbauer ist dieser Moment ein ganz besonderer. Er hat das Bauwerk originalgetreu nachgestellt, weil es ihm im Leben sehr viel bedeutet hat. „Ich hänge sehr am Käppele, denn ich habe hier als kleiner Junge den Bombenangriff von 16. März 1945 überlebt”, sagt er.

    Auch nach dem Krieg kam er sehr häufig in diese Kirche. Sie wuchs ihm so ans Herz, dass er sie unbedingt auf seiner Modellbahnanlage nachbauen wollte – neben der Festung Marienberg, dem alten Würzburger Bahnhof, der Bahnstation und dem Schloss in Veitshöchheim.

    Alter Zustand

    Er schuf ein Werk, das nicht das Käppele wie es heute besteht, sondern seinen Zustand am Ende des 17. Jahrhunderts zeigt – noch vor der Zeit, als Balthasar Neumann seinen Kreuzweg anlegte.

    Die Idee, sein Miniaturwerk im großen Original weihen zu lassen, kam Treiblmair erst in der Neujahrsnacht. Schon wenige Tage später klappte es mit der Weihe. Mit dem Prozedere schließt sich für den Modellbauer der Kreis.

    Denn immer, wenn er von Reisen wieder nach Würzburg zurückkam, zeigte ihm das Käppele hoch über der Stadt schon von weitem, dass er wieder zu Hause war.

    So entstand auch die Idee, Sehenswürdigkeiten aus Würzburg und Umgebung auf einer Eisenbahn-Platte nachzubauen. Das Käppele sollte die Krönung sein – mit vielen Details wie einem kleinen Brunnen am Seitengebäude oder einer Kanonenkugel, die einst die Schweden in das Originalgebäude geschossen haben sollen.

    „Durch die Weihe ist es für mich persönlich viel mehr als nur das Plastikmodell aus Bastelresten, die andere wegwerfen”, sagt Treiblmair.

    Suche nach Platz

    Obwohl er mit seinem Geburtstagsgeschenk voll und ganz zufrieden ist, hat der Bastler, der in einem Ort im nördlichen Landkreis wohnt, noch einen Wunsch: Er sucht einen Platz in Würzburg, an dem er seine Modellbahn-Anlage einer breiten Öffentlichkeit präsentieren kann – mit dem Käppele im Mittelpunkt.

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