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RANDERSACKER: Wein der Rebsorte Würzer aus dem Weingut Arnold holte bei der ACW Vienna die Goldtrophy

RANDERSACKER

Wein der Rebsorte Würzer aus dem Weingut Arnold holte bei der ACW Vienna die Goldtrophy

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    Zu recht stolz: Bruno Arnold, Winzer aus Randersacker, holte mit seinem Würzer eine Trophy für den ersten Platz in der Kategorie Sortenvielfalt.
    Zu recht stolz: Bruno Arnold, Winzer aus Randersacker, holte mit seinem Würzer eine Trophy für den ersten Platz in der Kategorie Sortenvielfalt. Foto: Foto: Traudl Baumeister

    Bruno Arnold und der Würzer sind alte Freunde. Schon von 1974 bis 2003 gab es im Bestand des Familienweingutes Reben dieser Sorte, damals noch von Brunos Vater angebaut. „Das war ein Satzversuch auf 800 Quadratmetern“, erinnert sich der Randersackerer Winzer. Auf mehr Fläche fremde Sorten zu pflanzen, war wegen des zu dieser Zeit gültigen Gebietsschutzes nicht erlaubt. Frankenwein beschränkte sich auf Riesling und Silvaner. Der Würzer, bereits 1932 von Georg Scheu gezüchtet, fehlte im fränkischen Rebsortenkatalog. 1978 wurde er in die Rebsortenliste eingetragen. Im Zuge der Liberalisierung des Weinbaus ist die Beschränkung weggefallen. Arnold hat sich an seine alte Bekanntschaft erinnert und 2007 eine neue Rebfläche damit bepflanzt.

    Viele Liebhaber unter den Winzern hat die Kreuzung aus Gewürztraminer und Müller-Thurgau im Frankenland nach wie vor nicht. Mit 0,4 Hektar Würzer-Rebfläche bewirtschaften die Arnolds heute fast die Hälfe der insgesamt in Franken hierfür vorhandenen Pflanzfläche von insgesamt rund einem Hektar.

    „Der Würzer ist nicht ganz pflegeleicht“, so Arnolds Erklärung für die Zurückhaltung seiner Berufskollegen. Regen in der Endreife und bei der Lese mag die Traube gar nicht. „Unsere Lese-Helfer wissen das. Sie wissen auch, worauf sie besonders achten müssen.“ Nur absolut gesunde Trauben dürfen in der Bütt landen. „Wir müssen mitunter sehr schnell sein“, ergänzt Arnold. Schon zwei Regentage im Spätsommer oder Herbst können die Trauben faulen lassen und das Endprodukt gefährden.

    Warum tut sich ein Winzer, ein kleiner Familienbetrieb mit elf Hektar Rebfläche das an? Es gebe doch jede Menge Rebstöcke, die geduldiger und leichter zu behandeln sind? Arnolds Antwort ist ganz simpel: „Weil ich den Würzer sehr gerne mag.“ Arnold, eigentlich ein Fan des Gewürztraminers, liebt die Finesse und Lebendigkeit gerade dieses speziellen Tropfens. „Bei mir gehen nur Weine über die Theke, die ich jederzeit gerne auch selber trinken würde“, erläutert er seine Betriebsphilosophie. Das mit dem Selber-Trinken dürfte ihm allerdings beim dem 2014er Würzer schwerfallen. Auf der AWC Vienna wurde der Wein mit einer Trophy für den ersten Platz ausgezeichnet. Aber: „Es ist keiner mehr da. Alles schon längst verkauft“, sagt Arnold.

    Zur Wahl steht höchstens demnächst der Nachfolger aus dem Sonnenjahr 2015. „Der entwickelt sich im Fass gerade äußerst vielversprechend“, so Arnold. Tatsächlich hatte auch der Vorgänger 2013 in Wien schon Bronze geerntet– ebenfalls in der Kategorie Sortenvielfalt der leichteren Weine. Dort tummeln sich neben den Cuvees die eher seltenen Rebsorten wie eben der Würzer. Bekannt ist der wohl nur in Deutschland. Arnold jedenfalls wüsste nicht, dass jenseits der Landesgrenzen irgendwo angepflanzt wurde.

    „Selbst die Fachleute zeigten sich sehr angetan von unserem Wein“, berichtet der Franke. „Frisch und rassig mit feinem Säurespiel“, so beschreibt er dessen Aroma: „Der typische elegante Wildrosenduft des Elternteils Traminer wird begleitet von feinen muskatartigen Aromen.“ Damit sei der Würzer der ideale Wein zu kräftigem Käse, zu würzigen asiatischen Speisen oder als „Sinneröffne“« vor dem Essen, ergänzt der Weinkenner.

    Die Arnolds, Ehefrau Diana hilft ebenfalls im Weingut mit, sind jedenfalls froh, dass sie sich vor sieben Jahren für das Mimöschen unter den Reben entschieden haben. Denn 2014 war – anders als 2015 - absolut kein trockenes Jahr. Aber das Ergebnis ihrer Mühen in Weinberg- und -keller hat sich trotz alledem gelohnt und ihnen nicht weniger als die Goldtrophy gesichert.

    ACW Vienna 2015

    Zahlen und Fakten zur ACW Vienna 2015:

    Veranstaltungsort: Rathaus Wien

    Eingereichte Weine: mehr als 11.611

    Produzenten: 1.708

    Teilnehmer: aus 40 Ländern

    Kategorien: 38

    Gold erhielten 14,1 Prozent der eingereichten Weine. Trab

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