In einer Heckenwirtschaft hoch über dem Maintal inmitten der Weinberge fand die Krönung der neuen Sommerhäuser Weinprinzessin statt. Sie heißt Viktoria Steinmann und ist gleich nebenan aufgewachsen, der Wein hat sie sozusagen von Jugend an begleitet.
Und natürlich hat er auch in ihrer Familie eine lange Tradition. Schon der Großvater, Christoph Steinmann, bewirtschaftete die Weinberge am Sommerhäuser Steinbach. Er war es auch, der 1984 als Vorsitzender des Obst-, Wein-und Gartenbauvereins die allererste Sommerhäuser Weinprinzessin krönte.
Seitdem wird die Krone immer wieder von der scheidenden zur neuen Weinprinzessin weitergereicht. Normalerweise findet dieser Festakt im historischen Rathaus statt. Doch weil dort derzeit renoviert wird, war es praktisch, dass die neue Amtsinhaberin eine eigene große Heckenwirtschaft hat.
Dort drängten sich an die 200 Besucher, um das Spektakel mitzuerleben. Der Vorsitzende des Obst-, Wein-und Gartenbauvereins Robert Braungardt konnte neben dem Bürgermeister und dem Gemeinderat auch den Präsidenten des fränkischen Weinbauverbandes Artur Steinmann begrüßen. Daneben waren die über 30 erschienenen Weinprinzessinen und die Ochsenfurter Zuckerfee ein wahrer Augenschmaus.
Vom Fahrdienst der örtlichen Feuerwehr waren auch Vertreter der örtlichen Vereine auf die Höhe gebracht worden. Bergmäßig dazu war die Musik. Vier Alphörner aus dem nördlichen Landkreis Würzburg gaben den Ton an.
Ehe Weinprinzessin Tina Amend ihr Diadem abgab, hielt sie noch eine letzte ergreifende Ansprache. 1098 Tage hatte sie den Sommerhäuser Wein weit über die Grenzen Frankens bekannt gemacht. In einer Diashow wurden die drei Jahre und die über 200 Auftritte noch einmal lebendig.
Der Secco Rose, den es zum Abschied von Tina gab, ist ausgetrunken. Jetzt wird es Zeit für den Krönungswein. Das war ein Sommerhäuser Steinbach Scheurebe Kabinett, der während der Krönungszeremonie eingeschenkt wurde. In ihrer ersten Ansprache konnte dann auch die neue Weinprinzessin Viktoria ihre Kenntnisse vom Wein gleich beweisen. Professionell beschrieb sie die Aromen und Düfte, die diesem fruchtigen Krönungswein seine Besonderheit verleihen. Angebaut hat das Gewächs ihr Vater Stefan Steinmann, ihr Onkel Christoph hat ihm dann im Keller den letzten Schliff verpasst.
Natürlich gab es an diesem Abend auch viele Festreden, aber ganz sicher hat den Gästen die Einlage der angereisten Weinprinzessinnen gefallen. Es war ein selbst gedichtetes und gesungenes Lied über die Freuden und Leiden einer Weinprinzessin. Und bei dem Refrain: „Komm hol die Krone raus, wir trinken Bacchus und Silvaner“, waren alle Gäste voll mit dabei.