"Für dieses Konzert gebe ich gerne einen großen Schein", sagte eine Besucherin des Konzertes des St. Petersburger Knabenchores in der Pfarrkirche Mariä Geburt. Dorthin hatte der Verschönerungsverein den weltbekannten Chor eingeladen und im Anschluss an das Konzert um Spenden für den Chor und seine wichtige soziale Aufgabe in St. Petersburg gebeten.
Drei Tage war der Chor in unserer Gegend auf seiner Herbsttour unterwegs und ersang sich viele neue Fans bei den Auftritten in Dettelbach, Gerlachsheim und Höchberg. Dirigent Wadim Ptscholkin hatte 40 Kinder und Jugendliche auf die Tour mitgenommen, die sie auch in so renommierte Auftrittsorte wie den Mainzer Dom oder die Elbphilharmonie in Hamburg.
In der Chorschule können schon Jungen ab dem dritten Lebensjahr unterrichtet werden. Ab einer bestimmten Reife, können sie zum Jüngeren- und dann zum Mittleren Chor versetzt werden. In der Regel treten Jungen mit 10 Jahren bereits im Konzertchor auf.
Der St. Petersburger Knabenchor gestaltet mehr als 50 Auftritte pro Jahr. Ihr umfangreiches Repertoire enthält weltliche und kirchliche Werke der unterschiedlichsten künstlerischen Richtungen und -zeitlichen Epochen.
Seit 1992 gibt es den Chor, der aus einem Sozialprojekt entstanden ist. Dirigent Wadim Ptscholkin wollte den haltlos gewordenen Kindern eine Perspektive und eine Aufgabe geben. Der Chor erreichte schon nach kurzer Übungszeit beachtliche Erfolge. Mittlerweile umfasst das Chor-Projekt 400 Kinder und Jugendliche, von denen die besten 41 jedes Jahr auf eine Konzerttournee nach Deutschland und Frankreich dürfen. Dabei erobern die glockenklaren Stimmen der Knaben schnell die Herzen der Zuhörer, nicht nur in Höchberg.
Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr, als der St. Petersburger Knabenchor erstmals in Höchberg auftrat, war man gespannt, wie das zweite Konzert ankommt. Ptscholkin hatte ein neues Programm auf die Beine gestellt, das mit russischen Komponisten begann und einem klassischen deutschen Weihnachtslied endete. Zwischendurch kam es in der voll besetzten Kirche immer wieder zu stehenden Ovationen. Und beim gemeinsamen Singen von "Oh du Fröhliche" mit dem Chor wollte der Beifall gar nicht mehr aufhören. Auch im nächsten Jahr möchte der Chor gerne wieder nach Höchberg kommen und die Chancen dafür stehen sehr gut.