Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Weltweit oft zitierte Forscher aus Würzburg

Würzburg

Weltweit oft zitierte Forscher aus Würzburg

    • |
    • |
    Weltweit oft zitiert (oben v.l.): Hermann Einsele, Rainer Hedrich, Andreas Rosenwald. Unten v.l.: Jörg Vogel, Frank Würthner, Laurens Molenkamp.
    Weltweit oft zitiert (oben v.l.): Hermann Einsele, Rainer Hedrich, Andreas Rosenwald. Unten v.l.: Jörg Vogel, Frank Würthner, Laurens Molenkamp. Foto: privat

    Ihre Arbeiten werden in den Publikationen anderer außergewöhnlich oft zitiert. Einige Forscher der Universität Würzburg  erhalten dafür nun erneut das Prädikat *Highly Cited Researcher*.

    Zum wiederholten Male finden sich folgende Professoren der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) in der  Liste der Highly Cited Researchers: der Mediziner Hermann Einsele, der Biophysiker Rainer Hedrich, der Pathologe Andreas  Rosenwald, der RNA-Forscher und Infektionsbiologe Jörg Vogel sowie der Chemiker Frank Würthner. Dies teilt die Uni Würzburg per Pressemitteilung mit.

    Das auf Zitationsdaten spezialisierte Unternehmen Clarivate Analytics hat die aktuelle Highly-Cited-Liste erstellt und  jüngst veröffentlicht. Grundlage der Auswertung ist laut Clarivate die Datenbank Web of Science, so die Uni Würzburg. Für 2020  haben die Analysten den Zeitraum von Anfang 2009 bis Ende 2019 betrachtet.

    Als häufig zitiert gelten Publikationen, die in ihrem Erscheinungsjahr zu den ein Prozent meistzitierten ihres  Fachgebiets gehören. Nur wer gleich an mehreren solcher Highly Cited Papers beteiligt ist, wird in den exklusiven Kreis  der Highly Cited Researchers aufgenommen. 2020 besteht dieser Kreis aus etwa 6.170 Persönlichkeiten weltweit.

    Physiker unter den Citation Laureates

    Neben der Liste mit den Highly Cited Researchers führt Clarivate Analytics eine weitere Liste mit sogenannten Citation  Laureates. Diese kommen aus Sicht der Fachleute für den Nobelpreis in Frage. Dort wird seit 2014 der JMU-Physiker  Laurens Molenkamp geführt. Um für diese Liste in Betracht gezogen zu werden, müssen Wissenschaftler über  Veröffentlichungen verfügen, die mehr als 1.000 Mal zitiert wurden. Außerdem müssen ihre Arbeiten mit einer  bedeutenden Entdeckung oder einem nobelpreiswürdigen Fortschritt verbunden sein.

    Gratulation vom Universitätspräsidenten

    Unipräsident Alfred Forchel gratuliert den Professoren: *Highly Cited Researchers und Citation Laureates sind weithin  sichtbare Leuchttürme der Natur- und Lebenswissenschaften. Besonders erfreulich ist es, dass unsere Ausgezeichneten  diese Höchstleistung schon über mehrere Jahre hinweg kontinuierlich erbringen. Gleichzeitig möchte ich auch auf  Spitzenleistungen in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften an unserer Universität hinweisen, belegt  beispielsweise durch Leibniz-Preise für Ulrich Konrad und Dag Hasse. Insgesamt tolle Ergebnisse und ein weiterer Beweis  für die große internationale Sichtbarkeit unserer Universität!*

    Prof. Dr. Hermann Einsele

    Der Leiter des Lehrstuhls für Innere Medizin II und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II ist Experte für  Hämatologie, Onkologie, Immuntherapie und Infektionen bei Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist. Er hat eine  Krebstherapie mit spezifisch veränderten Immunzellen entwickelt und diese erstmals in Europa klinisch eingesetzt. An  Auszeichnungen erhielt er unter anderen: 2003 den van Bekkum Award der Europäischen Gesellschaft für Zell- und  Stammzelltherapie, 2012 Nobel Lecture Stem Cell Biology/Transplantation, Nobel Forum Karolinska Institute Schweden. 2014  wurde er als Mitglied in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz aufgenommen, seit 2015 ist er  Vizepräsident der JMU. Unter seiner Leitung laufen immuntherapeutische Studien für viele Tumorerkrankungen. Er  beschäftigt sich auch mit der Stammzelltransplantation gegen Blutkrebs und das Multiple Myelom und  Infektionserkrankungen bei immunabwehrgeschwächten Patienten.

    Prof. Dr. Rainer Hedrich

    Der Leiter des Lehrstuhls für Botanik I * Molekulare Pflanzenphysiologie und Biophysik gilt als einer der Väter der  Erforschung der elektrischen Signalübertragung bei Pflanzen. In der Liste der oft zitierten Forscher wird er fortlaufend  seit 2003 geführt. Hedrich war weltweit der erste, der im Labor von Nobelpreisträger Erwin Neher die Arbeitsweise  pflanzlicher Ionenkanäle bestimmte. Im Projekt *Carnivorom*, das vom Europäischen Forschungsrat gefördert wird,  analysiert er fleischfressende Pflanzen. Dabei entdeckte er unter anderem, dass die Venus-Fliegenfalle die Berührungen  mit ihrer Beute zählt und die Falle erst nach einer ausreichenden Zahl von Reizen zuschnappen und verdauen lässt. Um  herauszufinden, wie die Pflanze zählt, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Hedrich mit dem renommierten  Koselleck-Forschungspreis.

    Prof. Dr. Andreas Rosenwald

    Der Leiter des Lehrstuhls für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie ist Experte für die Diagnostik von  Bluterkrankungen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der molekularen Entstehung von Tumoren des lymphatischen Systems.

    Dazu zählen diffuse großzellige B-Zell-Lymphome, follikuläre Lymphome und Mantelzell-Lymphome. Hier konnte seine  Arbeitsgruppe zur biologischen Charakterisierung von molekularen Subgruppen beitragen, die derzeit auch unterschiedlich  therapiert werden. Rosenwald ist Mit-Autor der WHO-Klassifikation maligner Lymphome.

    Prof. Dr. Jörg Vogel

    Der Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung und Direktor des Instituts für Molekulare  Infektionsbiologie an der Medizinischen Fakultät der JMU erforscht regulatorische RNA-Moleküle in bakteriellen  Krankheitserregern wie Salmonellen. Seine Arbeitsgruppe entwickelt neue, auf Hochdurchsatzsequenzierung beruhende  Methoden, um RNA-Moleküle in hoher Auflösung zu erfassen und deren Wirkmechanismen zu verstehen. Der Biochemiker und  Leibniz-Preisträger von 2017 ist gewähltes Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) und der  Europäischen Molekularbiologie-Organisation EMBO.

    Prof. Dr. Frank Würthner

    Der Leiter des Lehrstuhls für Organische Chemie II und Gründungsdirektor des Zentrums für Nanosystemchemie der JMU  leistete grundlegende Arbeiten in der supramolekularen Materialchemie. Für die organische Elektronik und Photovoltaik  entwickelt er supramolekulare Polymere und Nanomaterialien auf Basis von Funktionsfarbstoffen. Nach erfolgreichen  Arbeiten zur Umwandlung von Sonnenlicht in Strom beschäftigt sich Würthner * seit 2018 gefördert mit einem ERC Advanced  Grant * auch mit Farbstoff-basierten Materialien, die mit Sonnenlicht Brennstoffe erzeugen können. Hier setzt er auf  biomimetische Konzepte und synthetische Nanosysteme. Für seine Arbeiten über Farbstoffaggregate verlieh ihm die  Gesellschaft Deutscher Chemiker die Adolf-von-Baeyer-Denkmünze.

    Prof. Dr. Laurens Molenkamp

    Dem Leiter des Lehrstuhls für Experimentelle Physik III gelang 2007 die Entdeckung des Quanten-Spin-Hall-Effekts. Molenkamp war außerdem der erste, der die neue Materialklasse der topologischen Isolatoren experimentell realisieren  konnte. Seit seinem Durchbruch wird auf diesem Gebiet weltweit intensiv geforscht. Molenkamp erhielt unter anderem 2011  und 2017 jeweils mit 2,5 Millionen Euro dotierte ERC Advanced Grants und 2014 den Leibniz-Preis. 2017 kam die  Stern-Gerlach-Medaille hinzu, die höchste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden