Zum mutigen Sprung in das neue Jahr lud Bürgermeister Stefan Hemmerich beim ökumenischen Neujahrsempfang im katholischen Pfarrheim die Gäste ein.
Zahlreiche Vertreter von Vereinen, Verbänden und der beiden Kirchen aus allen Ortsteilen waren zur traditionellen Veranstaltung gekommen. Nach acht Monaten im Amt zog der „neue“ Bürgermeister kurze Bilanz: „Vieles läuft gut, deshalb gilt es, die in den kommenden Jahren notwendigen Maßnahmen mit Bedacht anzugehen und immer wieder zu überprüfen, ob Neues auch wirklich einen Vorteil bringt.“
Beim Rückblick hob Hemmerich eine Aktion besonders hervor: die Neugründung der Reichenberger Nachbarschaftshilfe, deren Organisation Sigrid Daum, Barbara Grünewald, Christine Geißendörfer und Gabi Flörchinger übernommen haben. Zahlreiche helfende Hände gebe es bereits, um anderen ihre Unterstützung anzubieten.
Hilfebedürftige, egal in welcher Lebenssituation, sollten jetzt also den Mut haben, sich zu melden, so der Bürgermeister. Die Nachbarschaftshilfe wird in allen Ortsteilen des Marktes aktiv sein.
Über Hilfe für „alle Menschen in Not“ sprach Christoph von Seydlitz-Wolffskeel, der den evangelischen Pfarrer Matthias Penßel vertrat. Besonders auch die Kirchen seien hier aufgefordert, tätig zu werden. Und die Bereitschaft sei sehr groß, was vor allem die Hilfe für Flüchtlinge angeht. „Wenn die Anfrage an uns in unserem kleinen Reichenberg kommt, dann glaube ich, dass wir alle zusammenstehen werden und diesen Menschen helfen“, meinte er.
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – zitierte Pater Leo Beck den Religionsphilosophen Martin Buber. Begegnung sei auch das ökumenische Leben in Reichenberg, das sich auf vielfältige Weise abspiele und in vielen Aktionen widerspiegelt. Beispielsweise bei den Sternsingern, bei denen seit 40 Jahren evangelische und katholische Kinder, Jugendliche und Erwachsene Gutes tun. „Das ist ein großes, wunderbares ökumenisches Zeichen“, meinte Pater Leo.
Acht Reichenberger Bürger ausgezeichnet
Altbürgermeister Karl Hügelschäffer, der 24 Jahre (18 Jahre als Bürgermeister) im Marktgemeinderat tätig war, erhielt die Bürgermedaille in Silber. Sein Nachfolger Stefan Hemmerich würdigte insbesondere Hügelschäffers großes Engagement „beim Zusammenwachsen der Ortsteile zu einer Gemeinde“ und bei der Realisierung einzelner Baumaßnahmen, wie dem Rathausplatz oder der Seniorenwohnanlage am Schlossberg.
Stolz sei er auf das Erreichte, aber das hätte er niemals alleine geschafft, sagte Hügelschäffer, und bedankte sich für die Auszeichnung.
Mit der silbernen Bürgermedaille wurde auch Hans Bruder aus Uengershausen geehrt. Bruder war 24 Jahre Gemeinderat, davon 12 Jahre weiterer Stellvertreter des Bürgermeisters. Außerdem ist er seit 30 Jahren Vorsitzender des Feuerwehrvereins Uengershausen und der Jagdgenossenschaft.
Die Bürgermedaille in Bronze erhielten Gabi Hügel, Katherina Zeidler, Helmut Popp, Helmut Scheller, Ulrich Rüthel und Karl Geuter. Hügel war 18 Jahre Gemeinderätin und sechs Jahre Seniorenbeauftragte des Marktes. Aktuell ist sie Vorsitzende des Freundeskreises Seniorenwohnen.
Ebenfalls 18 Jahre lang im Gemeinderat war Katherina Zeidler. Sie habe immer ein Ohr für die Anliegen der Bürger gehabt und sei ein Musterbeispiel für Bürgernähe, würdigte Hemmerich. Helmut Popp und Helmut Scheller waren auch 18 Jahre lang im Gemeinderat. Popp ist nach wie vor für die Gemeinde aktiv und kümmert sich vor allem um den Gemeindebus.
Scheller engagierte sich außerdem als erster und zweiter Vorsitzender im Obst- und Gartenbauverein Reichenberg und ist immer noch im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege aktiv. Zudem sei er als Hausmeister die gute Seele der Reichenberger Schule gewesen.
Ulrich Rüthel habe sich besonders um die Geschichtsforschung des Marktes verdient gemacht. Er trage mit seiner Arbeit dazu bei, dass das historische Erbe bewahrt wird, lobte Hemmerich. Für 75 Mal Blutspenden wurde Karl Geuter in Abwesenheit ausgezeichnet.