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Wie ein Kindergeburtstag mit Verkleidungsspielen

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Wie ein Kindergeburtstag mit Verkleidungsspielen

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    zellerau Sie hatte im Vorfeld für Aufregung unter einzelnen Christen gesorgt: Die Travestie-Show im Gemeindezentrum der Pfarrei Heiligkreuz. Pächter Jürgen Wohlfahrt wachte persönlich darüber, dass das Treiben "nicht obszön" wurde und hatte angedroht, für diesen Fall "die Scheinwerfer abzuschalten." Diese Ängste waren allerdings unbegründet, die ganze Vorstellung war in etwa so gewagt wie ein Kindergeburtstag mit Verkleidungsspielen.

    Auch die zwei anwesenden Polizisten hatten nichts zu tun. Sie waren laut Hauptkommissar Manfred Klemm aber auch nicht wegen protestierender Gläubiger anwesend, sondern zum allgemeinen Schutz der Veranstaltung.

    Zu sehen bekam man nämlich nur eine entschärfte Version der Hobbydarsteller aus Hessen. Wohlfahrt hatte das Programm selbst abgesegnet. Die Vorstellung bestand größtenteils darin, dass drei Männer in Frauenkleidern (Lady Diamond, Michele von Cartier und "Gaststar" Clarissa Cherry) zum Playback von Liedern wie "Wie viel Sterne hat die Nacht" von Angela Wiedl die Lippen bewegten - leider meistens nicht synchron. "Damit ist die Illusion dahin", meinte ein Besucher ernüchtert. Auch der zuschauende Travestie-Künstler Mary Kay fand nur "die Kostüme super".

    "In Frankfurt machen wir natürlich noch ganz andere Sachen", so Moderator Günther Marks alias Lady Presila (nur begrenzt weiblich wirkend mit ihren/seinen Koteletten), "aber das strenge katholische Würzburg kann man halt nicht mit dem evangelischen Frankfurt vergleichen." Dort habe die Vorstellung laut Marks Auftritte in Slips und doppeldeutige Scherze über (Mikrofon-) Ständer umfasst. Fraglich, ob damit die laut Szenekennern erste Würzburger Travestie-Show besser geworden wäre.

    Mehr als die Hälfte der Besucher, das heißt etwa zehn Leute (der Saal fasst 500), schienen aber auch so ihren Spaß zu haben. Bei Nachfrage ergab sich allerdings, dass er größtenteils Bekannte und Freunde der Künstler waren.

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