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Erbshausen: Wie sich eine Gruppe im Dorf für Wildbienen engagiert: das "Summende Dorf" Erbshausen-Sulzwiesen

Erbshausen

Wie sich eine Gruppe im Dorf für Wildbienen engagiert: das "Summende Dorf" Erbshausen-Sulzwiesen

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    Die engagierten „Dorfbienen“ in Erbshausen-Sulzwiesen. Hinten von links: Sybille Schneider, Andrea Keß, Dieter Schmitt, Peter Issing und Thomas Stühler. Vorne von links: Katja Walter-Helk, Hannelore Schraut und Priska Schömig. Es fehlen Ines Stark, Arthur Zimmermann, Regina Voll und Regina Hemmert.
    Die engagierten „Dorfbienen“ in Erbshausen-Sulzwiesen. Hinten von links: Sybille Schneider, Andrea Keß, Dieter Schmitt, Peter Issing und Thomas Stühler. Vorne von links: Katja Walter-Helk, Hannelore Schraut und Priska Schömig. Es fehlen Ines Stark, Arthur Zimmermann, Regina Voll und Regina Hemmert. Foto: Martin Issing

    Jedes Jahr sinkt die Zahl der uns bekannten Insektenarten um 2,5 Prozent. Hierzu tragen unter anderem neben dem Einsatz von Pestiziden auch der Verlust von Lebensräumen und ein Mangel an Nahrung. Aus diesem Grund untersucht die Uni Würzburg und das Biodiversitätszentrum Rhön Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Wildbienen in Dörfern. Das geht aus einer Pressemitteilung engagierter Bürger hervor, der auch folgende Informationen entnommen sind.

    Auch die Gemeinde Hausen nahm mit dem Ortsteil Erbshausen-Sulzwiesen an dieser Untersuchung im Vorfeld teil. Im vergangenen Jahr ging es darum, das Nahrungs- und Nistangebot für Wildbienen zu verbessern. 40 Dörfer sind an dem Projekt beteiligt. 20 davon als „Summende Dörfer“, wie auch Erbshausen-Sulzwiesen. Die übrigen 20 werden als Vergleichsbeispiel dienen. Dafür wird den einzelnen Dörfern ein Budget von 5000 Euro zur Verfügung gestellt, davon 1000 Euro in Form von vorausgewählten Stauden. Wer 2027 am meisten Engagement und Innovation gezeigt hat, gewinnt ein Dorffest im Wert von 30.000 Euro.

    Insektenfreundliche Gestaltung des eigenen Dorfes

    Im Mai 2024 fand ein erstes Treffen statt. Viele Insektenfreunde fanden sich ein, um Ideen für die insektenfreundliche Gestaltung des eigenen Dorfes zu finden. Die ausgewählten Dorfflächen und die gesammelten Ideen wurden mit der Gemeinde abgestimmt. Mitten in der Urlaubszeit fiel der Startschuss für einen Vielschnittrasen vor dem Friedhof Erbshausen. Der Boden wurde von der Grasnarbe befreit und mit Sand abgemagert. Eine Umrandung wurde mit von den Projektbeteiligten gespendeten Muschelkalksteinen gestaltet, die insektenfreundlichen Stauden und Kräuter gepflanzt.

    Auch einige Zwiebelpflanzen wie Krokus und Schneeglöckchen als erste Nahrungslieferanten im Frühjahr wurden nicht vergessen. Bei der Auswahl aller Pflanzen wurde auf einheimische Arten geachtet. So wurden beispielsweise Schafgarbe, Wiesen-Witwenblume und Sand-Thymian gepflanzt. Es wurde zudem darauf geachtet, dass das Blütenangebot Frühling, Sommer und Herbst abdeckt.

    Das neue Wildbienenbeet am Friedhof in Erbshausen-Sulzwiesen.
    Das neue Wildbienenbeet am Friedhof in Erbshausen-Sulzwiesen. Foto: Katja Walter-Helk

    Auch "Am Kracken“ wurde gehandelt: Hier war die Idee eine Benjeshecke (Totholzhecke), auch als Insektennisthilfe, ein Staudenbeet mit insektenfreundlichen Pflanzen sowie eine Blühwiese mit regionalem Saatgut entstehen zu lassen. Vor dem vorhandenen Bienenbaum wurde eine Fläche für eine Blühwiese freigelegt, etwas abgemagert und die Blühwiese ausgesät. Relativ spät im Jahr fand noch die Bepflanzung des Staudenbeetes statt. Auch diesmal wurde wieder auf heimische Pflanzen geachtet. Die Benjeshecke wurde nach und nach durch Anwohner mit Ästen und Reisig heimischer Laubgehölze bestückt. Auch die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse aus dem Dorf sammelten fleißig Schnittgut und vollendeten schließlich die Totholzhecke.

    Im März 2025 wurde schließlich am Rande des Gewerbegebiets noch eine Hecke angelegt, um die Landschaftsvernetzung zu verbessern. Hierzu wurde eine dreireihige Hecke aus heimischen Pflanzen wie Schwarzer Holunder, Pfaffenhütchen, Wolliger Schneeball, Hundsrose und Gemeiner Hasel gepflanzt. Ergänzt wurde diese durch Totholz- und Reisighaufen. Auch eine engagierte Elterninitiative nahm mit der Gestaltung der Flächen vor dem Kindergarten Erbshausen am Projekt teil.

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