
Mittwochnacht, kurz vor 24 Uhr im Cinemaxx Würzburg: Hunderte Star-Wars-Fans stehen im Foyer, warten auf ihr Popcorn oder ihr Getränk. Aus den Lautsprechern tönt in Dauerschleife der Soundtrack des Abends, die Star-Wars-Titelmelodie. Zur gleichen Zeit strömen ins Cineworld im Mainfrankenpark 1300 Fans zur Mitternachtspremiere. Etliche kommen mit Lichtschwertern, verkleidet als Jedi-Ritter, Darth Vader, Stormtrooper oder Prinzessin Leia. Auch unter den Besuchern, die sich zwischen null und drei Uhr morgens in Würzburg die Premiere der neuesten, siebten Star-Wars-Episode ansehen wollen, mischen sich Verkleidete. Am auffälligsten: Claudia Grund – sie ist in einen schwarzen Mantel gehüllt, trägt ein Laserschwert, eine aufwendige Pappmaschee-Maske verdeckt ihr Gesicht. Sie wünscht sich vor allem, dass der Film an die bisherigen Episoden anknüpft: „Die alten Figuren sollten schon wieder auftauchen. Ich denke schon, dass es dann ganz cool werden kann.“
Andere gehen ganz ohne Erwartungen an die bevorstehenden 136 Minuten. Daniel Fleuchaus zum Beispiel hat sich wenig Gedanken gemacht, was der neue Film mitbringen muss, um gut zu sein. „Ich habe auch nur wenige Trailer gesehen. Ich lasse mich überraschen“, sagt er.
In sechs Kinosälen gleichzeitig ist der neue Star-Wars-Film im Cineworld gestartet, seit Donnerstag wird er hier in bis zu 17 Vorstellungen täglich gezeigt. Obwohl die Premiere im Cinemaxx für 0:01 Uhr terminiert ist, stehen hier um viertel nach zwölf noch an die hundert Leute in den Schlangen zur Popcorntheke. Zurecht, denn eine satte halbe Stunde Werbung und Trailer für andere Filme laufen vor dem so lang erwarteten „Erwachen der Macht“. Als dann die typische gelbe Schrift über die Leinwand läuft, bricht spontaner Beifall aus. Man kann die Vorfreude praktisch mit Händen greifen, aufgeregtes Geflüster legt sich erst langsam, als die erste Szene erscheint: Ein unbekannter Planet, vor den sich langsam ein gigantisches Raumschiff schiebt.
- Nützlich: "Star Wars"-Masken zum Ausdrucken
Doch dabei soll es zum Inhalt des Films bleiben. Nach zweieinhalb Stunden voller Spannung, Schlachten und Lachern sind sich alle Fans einig, dass man sich bei der Bewertung des Streifens absolut nicht einig ist: Von „eher enttäuscht, weil die aufgebauten Erwartungen zu groß waren“ über „eine typische Fortsetzung, aber eigentlich ganz okay“ bis hin zu „überragender Film, der alle Erwartungen gesprengt hat“ sind alle Meinungen vertreten.
So war derweil die Stimmung bei der "Star Wars"-Premiere im Cineworld in Dettelbach (Lkr. Kitzingen):
Julian Dindas, den seine Freunde als den größten Star-Wars-Experten der Gruppe bezeichnen, lobt vor allem die Anspielungen auf vergangene Episoden. „Auch der Humor war klasse, nicht zu viele Lacher, aber eben so viele wie man braucht.“ Außerdem lobt er das wohl größte Streitobjekt des Films: den Bösewicht. Was genau ihn streitbar macht, sei an dieser Stelle nicht verraten, doch Experte Julian Dindas meint: „Diese Art Bösewicht gab es bei Star Wars noch nie.“
Für das Cinemaxx war es ebenfalls ein guter Abend, wie Theaterleitungs-Assistent Sascha Kinstle meint: „Wir hatten heute Nacht zwischen 700 und 1000 Besucher, für diese Uhrzeit ist das natürlich sehr viel.“ Davon haben allein 400 Fans den Film in der englischen Originalversion gesehen. Drei Säle waren für die Vorpremiere geöffnet, in den nächsten Tagen werden noch einige Vorstellungen folgen, so Kinstle: „Wir haben in den nächsten Wochen etwa 16 Vorstellungen pro Tag. Das ist aber auch nötig, denn schon jetzt sind die Säle zu etwa 70 Prozent ausgelastet.“
Joshua, Sarah, Kathi und Mike haben den Film auf Englisch gesehen. Ihr Eindruck danach: Keiner wollte glauben, dass es vorbei war. „Alle saßen da und wollten, dass es weitergeht“, berichtet Joshua. Die Fortsetzung der Saga ist also dringend notwendig. Und sie wird kommen, der Start von Episode VIII ist sogar schon terminiert: Auf den 26. Mai 2017.