Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

BERGTHEIM: Wildkatzen im heimischen Wald

BERGTHEIM

Wildkatzen im heimischen Wald

    • |
    • |
    Die Wildkatze im  Blick: Diplom-Biologin Ulrike Geise koordiniert im Bund Naturschutz (BN) das Projekt Wildkatze. Sie hatte bei ihrem Vortrag in Bergtheim ein präpariertes Modell dabei. Die Raubkatzen soll in ihrem Ursprungsgebiet wieder angesiedelt werden. Es ist das größte aktuelle Naturschutzprojekt Mitteleuropas. Tierarzt Dr. Christoph Schäuble (links) unterstützt das Engagement Geises.
    Die Wildkatze im Blick: Diplom-Biologin Ulrike Geise koordiniert im Bund Naturschutz (BN) das Projekt Wildkatze. Sie hatte bei ihrem Vortrag in Bergtheim ein präpariertes Modell dabei. Die Raubkatzen soll in ihrem Ursprungsgebiet wieder angesiedelt werden. Es ist das größte aktuelle Naturschutzprojekt Mitteleuropas. Tierarzt Dr. Christoph Schäuble (links) unterstützt das Engagement Geises. Foto: Foto: Irene Konrad

    „Die Wildkatze ist zurück in unseren Wäldern“, lautete die Einladung zu einem Vortrag der Freien Wähler Bergtheim-Dipbach-Opferbaum. Tierarzt Christoph Schäuble war der Abend mit Diplom-Biologin Ulrike Geise ein Herzensanliegen: „Ich finde es unglaublich spannend, dass diese beinahe ausgestorbene Tierart plötzlich wieder bei uns auftaucht.“

    Seit 25 Jahren gibt es eine Auftragsarbeit des Bund Naturschutz, die Wildkatze in den Wäldern wieder anzusiedeln. Viele ehrenamtliche Helfer engagieren sich dafür. Leiterin des Projekts ist Ulrike Geise. „Vor 100 Jahren wurden die Wildkatzen in Bayern regelrecht ausgerottet“, machte sie im Vortrag deutlich.

    Wildkatzen sind eine eigene Rasse, sie sind keine entlaufenen Hauskatzen. Jahrtausende lang hat die Raubkatze in den Wäldern Mitteleuropas gelebt. Doch ist der Bestand der scheuen Tiere zurückgegangen – vor allem durch die zunehmende Bebauung. Straßen, Bahnlinien und Siedlungen engen den Lebensraum ein. Auch liebt die Wildkatze alte Eichen- und Buchenwälder, liegt tagsüber gern auf hohen Ästen in der Sonne. Nachts geht sie auf die Jagd. 90 Prozent ihrer Nahrung sind Mäuse.

    Wildkatzen in ihrem natürlichen Lebensraum anzutreffen ist schwer. Sie unterscheiden sich zur Hauskatze in Fell und Farbe, auch der Schwanz ist dicker. Raubkatzen bleiben immer wild und scheuen die menschliche Nähe. Deshalb ist ihr Verhalten ganz anders als bei einer Hauskatze, die sich zufällig im Wald aufhält.

    1984 hat der Bund mit dem Projekt Wildkatze begonnen und 1988 ein durch die Forschung unterstütztes Zucht- und Auswilderungsgehege im Spessart eingerichtet. 600 Exemplare wurden ausgesetzt. Auf diese Weise ist das Tier im Spessart und in der Rhön wieder nachweisbar. Auch im Steigerwald wurde es entdeckt und es heißt, „im Raum Arnstein“ sei eine Wildkatze überfahren worden.

    Für Biologin Geise wäre die Ansiedlung der Wildkatze im Gramschatzer Wald eine Sensation. Ihr ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die sich ehrenamtlich im Projekt Wildkatze engagieren. Sie wies etwa auf so genannte „Lockstöcke“ hin. Daran sollen sich die Tiere reiben, so dass deren Haare genetisch analysiert werden können. „Vielleicht hat jemand Lust darauf, solche Lockstöcke im Gramschatzer Wald zu betreuen“, fragt sie.

    Kinder und Jugendliche an das Thema heranzuführen, auch das sei wichtig. Für die Bildungsarbeit gibt es eine Fülle an Materialien. Dazu kommen Lehrpfade, Wildkatzengehege und Lernspiele für Kinder.

    Etwas Besonderes ist auch das Projekt Waldvernetzung. Wie ein grünes Band soll ein „Wildkatzenwegeplan“ als Korridor die Landschaft durchziehen. Wälder sollen nicht mehr zerstückelt sein, so dass die Wildkatze auf natürliche Weise von bewohnten in unbewohnte Wälder ziehen und sich vermehren kann.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden