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WÜRZBURG: Win: Ein Leuchtturmprojekt wird 20

WÜRZBURG

Win: Ein Leuchtturmprojekt wird 20

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    20 Jahre win feierten mit einem Fest (von links): Wolfgang Fella (Integrationsamt), Mehmet Emen, Oliver Sitko (Geschäftsführer) Nivia Hasenwinkel, Dr. Hülya Düber (Sozialreferentin), Michaela Hümmer, Jasmin Moran, Wolfgang Braun (Geschäftsführer), Jürgen Herrlein, Sandra Schwarz, Erika Walter, Christiane Schwarz und Kerstin Kirchner.
    20 Jahre win feierten mit einem Fest (von links): Wolfgang Fella (Integrationsamt), Mehmet Emen, Oliver Sitko (Geschäftsführer) Nivia Hasenwinkel, Dr. Hülya Düber (Sozialreferentin), Michaela Hümmer, Jasmin Moran, Wolfgang Braun (Geschäftsführer), Jürgen Herrlein, Sandra Schwarz, Erika Walter, Christiane Schwarz und Kerstin Kirchner. Foto: Foto: Jürgen del-Fabbro

    Aus einer Idee am „Runden Tisch“ zur Beschäftigung behinderter Menschen, wurde eine Erfolgsgeschichte. Mit acht Mitarbeitern gestartet, zählt das Projekt heute 210 Mitarbeiter. Das Jubiläum 20 Jahre win wurde kürzlich gefeiert. 150 Gäste kamen.

    Im Rahmen eines Jubiläumsfestes auf dem Bürgerbräu-Gelände erlebten Menschen mit und ohne Behinderung sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft einen abwechslungsreichen Tag. Unter der Schirmherrschaft der Sozialreferentin Dr. Hülya Düber war der Tag auch als Fest für Mitarbeiter und deren Familien angelegt.

    Die Firma win ist eine Inklusionsbetrieb, der nach den gesetzlichen Vorgaben des Neunten Sozialgesetzbuches arbeitet. Er bietet schwerbehinderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit besonderen Vermittlungshemmnissen sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse im allgemeinen Arbeitsmarkt. Das schreibt die Gesellschaft in einer Pressemitteilung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derartiger Betriebe erhalten eine arbeitsbegleitende Betreuung. Die win beschäftigt derzeit etwa 50 Prozent Menschen mit Schwerbehinderung.

    Kein Zuschussbetrieb

    In ihren Reden sparten die Festredner nicht mit Worten des Lobes und der Anerkennung für den unternehmerischen Mut und den Innovationscharakter des Unternehmens. Die Sozialreferentin betonte in ihrer Rede, dass der Betrieb im Wettbewerb arbeite und sich dort auch wirtschaftlich bewähren müsse. Die win sei kein Zuschussbetrieb sondern müsse als Dienstleister mit allen Risiken des Alltags umgehen. Gleichwohl habe das Unternehmen über Minderleistungsausgleiche die Chance ihren Mitarbeitern mehr Zeit für die Arbeit zu geben. Das Ergebnis müsse jedoch stimmen.

    Sie hob den Wert der Arbeit für alle Menschen hervor und damit die Teilhabe an einem selbstbestimmten Leben. Sie bedauerte, dass es für behinderte Menschen immer noch Hürden in der Arbeitswelt gäbe, die zu überwinden seien. Die win gelte aus ihrer Sicht als Leuchtturmprojekt, das zeige wie Inklusion gelebt werden kann. Der Inklusionsbetrieb win passe sehr gut in das soziale Netzwerk der Stadt Würzburg und verzahne sich mit dem kommunalen Aktionsplan Inklusion, den die Stadt Würzburg auf den Weg gebracht hat.

    Da dieser Aktionsplan den lebendigen Prozess einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe beschreibe, sei sie dankbar, dass es derartige Projekte gibt, die zeigen, dass gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen gelingen kann.

    Das Integrationsamt, vertreten durch Wolfgang Fella, blickte zurück auf die nun 20-jährige Zusammenarbeit. In seinem Grußwort beleuchtete Fella die gesetzlichen Rahmenbedingungen, denen sich ein derartiges Unternehmen stellen muss. Er zeigte auf, wie das Integrationsamt unterstützend tätig wird. In den persönlichen Schilderungen seiner Rede ging er auch auf die Geschichte der win ein, auf Meilensteine, auf Veränderungen und letztendlich die Entwicklung bis zum 20. Geburtstag.

    In einem unterhaltsamen Rückblick schauten die beiden Geschäftsführer, Oliver Sitko und Wolfgang Braun zurück. Mit musikalischen Meilensteinen, interessanten Entwicklungen und persönlichen Schilderungen wurden die 20 Jahre für das Publikum erlebbar.

    Blind und ohne Hände

    Es kamen Mitarbeiter der ersten Stunde zu Wort, von Behinderung betroffene Mitarbeiter und Wegbegleiter. Bewegende Momente boten sich bei der Schilderung eines blinden Mitarbeiters, Ly van Bui, der durch den Krieg in Vietnam neben dem Augenlicht auch seine Hände verloren hat. Er dankte für das Vertrauen, für die Hilfe und warb für eine Zusammenarbeit mit seiner Firma, bei der er gerne noch bis zur Rente arbeiten wolle. Seine Aufgabe als Informatiker ist die Datenbankprogrammierung.

    Der Nachmittag war geprägt von Begegnungen, und gemeinsamen Aktionen der Mitarbeiter. In einem Rollstuhlparcours konnten die Gäste ihre Geschicklichkeit erproben, ein Tastspiel spielen und ein Glücksrad für den guten Zweck drehen – eine Gummibereifung für eine Rollstuhlfahrerin - drehen.

    Die Veranstalter hoben den Tag auch als Tag der Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung hervor. In lockerer Atmosphäre kamen Kunden und Vertreter aus dem politischen Bereich mit den Mitarbeitern ins Gespräch. Ein Fest für die Kinder gab es kürzlich ebenfalls. Erlebten sie doch dort, wo ihre Mütter oder Väter arbeiten und was es bedeutet, wenn Menschen mit Handycap mit nichtbehinderten Menschen zusammenarbeiten.

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