Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Winterhausen: Winterhäuser wehren sich weiter gegen Lkw im Altort

Winterhausen

Winterhäuser wehren sich weiter gegen Lkw im Altort

    • |
    • |
    Mit Transparenten appellieren die Winterhäuser schon länger an die Lkw-Fahrer, den engen Ortskern zu meiden und statt dessen die B 13 zu nutzen. Vor allem aber wollen sie, dass sich Behörden und Politiker der Problematik annehmen.
    Mit Transparenten appellieren die Winterhäuser schon länger an die Lkw-Fahrer, den engen Ortskern zu meiden und statt dessen die B 13 zu nutzen. Vor allem aber wollen sie, dass sich Behörden und Politiker der Problematik annehmen. Foto: Klaus Stäck

    Das Jahr geht zu Ende und für die Winterhäuser blieb ein sehnlicher Wunsch immer noch unerfüllt: die Sperrung der Ortsdurchfahrt Hauptstraße/Goßmannsdorfer Straße für den Lkw-Verkehr. Die Fahrbahnen und Gehsteige sind zu eng, vor allem für Begegnungsverkehr. Immer wieder wird von gefährlichen Situationen berichtet. Das reicht von beschädigten Regenfallrohren über aus der Hand gerissene Regenschirme bis hin zu Fußgängern, die sich an Hauswände drücken mussten.

    Die Marktgemeinde selbst wurde schon seit Jahren immer wieder bei den Behörden vorstellig mit Anträgen und Eingaben. Doch die Antwort hatte immer die gleiche Tendenz: Sperrung für Lkw-Verkehr sei auf der Straße, die eine Staatsstraße ist, rechtlich nicht möglich. Mit verschiedenen Aktionen machte der örtliche Arbeitskreis Mobilität immer wieder auf das Anliegen aufmerksam, die Ortsdurchfahrt für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zu sperren, ausgenommen Landwirtschaft, sowie Fahrten, die im Ort ihren Ausgangs- oder Zielpunkt haben.

    Handzettel an die Fahrer ausgegeben

    In diesem Jahr wurde dafür großer Aufwand betrieben. Mitstreiter des Arbeitskreises haben Fahrbahnen und Gehsteige selbst vermessen, kritische Punkte auf einer Karte markiert, zahlreiche Fotos von haarigen Begegnungen von Lastwagen mit Personenwagen oder mit Fußgängern zur Untermauerung beigelegt. Vorgeschlagen wird, die Laster gezielt über die rechtsmainische Bundesstraße 13 zu lenken, wo sie sich nicht durch eine enge Ortsstraße quälen müssten. Dies alles wurde dem Landratsamt in einem Antrag zugeleitet.

    Zudem ging der Arbeitskreis mehrmals auf die Straße, überreichte Brummifahrern Handzettel in elf Sprachen, um sie auf die Umfahrung auf der B 13 hinweisen und versuchte, dies mit Gummibärchen schmackhaft zu machen. Außerdem wurden an etlichen Häusern neue Banner aufgehängt, die auf das Thema aufmerksam machen. Die Gemeinde selbst reichte erneut einen eigenen Antrag ein. Dazu hatte sich Bürgermeister Christian Luksch tief in die Straßenverkehrsordnung eingearbeitet und durchaus Gründe gefunden, die eine verkehrsrechtliche Anordnung wegen des hohen Gefahrenpotentials und besonderer Umstände rechtfertigen würden.

    Verkehrszählung soll kommen

    Inzwischen sei eine Antwort von Landrat Thomas Eberth eingegangen, berichtete der Bürgermeister gegenüber dieser Redaktion. Demnach soll eine Verkehrszählung durchgeführt werden, nachdem jetzt die Bauarbeiten auf der B 13 zwischen Sommerhausen und Randersacker beendet und die Sperrungen aufgehoben sind. Die hatten übrigens – trotz offiziell anders ausgewiesener Ersatzrouten – zu ungewolltem Umleitungsverkehr durch Winterhausen geführt, an dem auch viele Pkw beteiligt waren.

    Während der Bürgermeister im Brief des Landrats zumindest ein Zeichen von Bewegung erkennt, ist man beim Arbeitskreis Mobilität aber nicht davon überzeugt, dass das Anliegen wirklich ernst genommen wird. Die Verkehrszählung gehe am eigentlichen Thema vorbei, sagte Sprecher Ingo Scholz. Das Problem sei nicht die Anzahl der Fahrzeuge, sondern die Tatsache, dass Straßen und Gehsteige zu schmal seien, wodurch gefährliche Situationen hervorgerufen würden. Er nannte deutlich die Forderung: "Wir wollen im nächsten Jahr einen runden Tisch!" Teilnehmen sollten Vertreter der Behörden, der Gemeinde, des Arbeitskreises sowie die regionalen Mandatsträger.

    Lkw-Fahrer stehen unter enormen Druck

    Die im September erstmals durchgeführte Aktion mit Handzetteln und Gummibärchen wurde mehrmals wiederholt. Sie sei von den Fahrern recht freundlich und wohlwollend aufgenommen worden. Für die Brummifahrer hat man im Arbeitskreis durchaus Verständnis. Sie stünden ja bei ihrer Arbeit unter enormem Druck, meint Ingo Scholz. Manchmal sei sogar die Vermutung nahe gelegen, dass sie regelrecht die Direktive hätten, mautpflichtige Strecken auf Autobahnen und Bundesstraßen auszusparen und deshalb Staatsstraßen benutzen, wie eben die durch den Ortskern von Winterhausen.

    Der Arbeitskreis hat auch mehrere Transportunternehmen und Firmen, die eigene Lastwagen unterhalten, angeschrieben mit der Bitte, die Fahrer zur Umgehung von Winterhausen anzuweisen. Eine Rückmeldung sei aber nicht gekommen, ebenso wenig wie vom Landratsamt auf den umfangreich mit Dokumenten untermauerten Antrag des Arbeitskreises. Immerhin habe der Durchgangsverkehr mit Pkw wieder abgenommen, seit die Sperrungen auf der B 13 aufgehoben sind.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden