Seit einigen Jahren sei die Technologie der erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch und in Uffenheim und der Region habe man die Vorteile und Chancen von Windenergie frühzeitig erkannt und in diese investiert, sagte Bürgermeister Wolfgang Lampe bei der Eröffnung des Windstützpunktes im alten E-Werk. „Viel Know-how und Bürgerakzeptanz war und ist hierzu erforderlich“, sagte der Bürgermeister.
Uffenheim arbeitet eng mit der Fachhochschule in Ansbach zusammen. Untersucht und ermittelt wurden von dort die optimalen Einspeisepunkte des städtischen Windrads ins städtische Stromnetz. Aktuell soll das Lastverhalten von regionalen Stromnetzen und die Stromflüsse von eingespeister Energie ermittelt werden. „Diese Untersuchungen gibt es in dieser Form deutschlandweit bisher noch nicht“, erklärte Lampe.
Die Initiative zum Windstützpunkt ging schon vor einigen Jahren von Altbürgermeister Georg Schöck und dem Geschäftsführer der Stadtwind Uffenheim, Herbert Vorlaufer, aus. Nach dem Besuch der Windstützpunkte in Schweinfurt und Wildpoldsried war die Zielrichtung für die Stadt klar: Im E-Werk sollte der Windstützpunkt entstehen und es sollte ein Windlehrpfad errichtet werden.
Entstanden sei ein Informationszentrum für alle, die sich über Natur, Technik, über Wind und Windräder informieren will.
Laut Lampe leistet der Windstützpunkt zusammen mit dem Windlehrpfad einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Akzeptanz im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Aufgabe Uffenheims bestehe nun darin, das Informationszentrum weiterzuentwickeln und vielen Interessierten zugänglich zu machen.
Dankbar ist Lampe dem Freistaat Bayern für die Förderung des Projekts mit 80 000 Euro. Ministerialdirigent Rudolf Eschau vom Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie sah dieses Geld in Uffenheim gut angelegt. Gerade mit Blick auf die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Ansbach, denn neben der Akzeptanz seien Energieeffizienz und die Nutzung entscheidende Kriterien.
Nach dem Worten Eschaus ist die Windenergie die kosten- und flächengünstigste Form der Erneuerbaren Energien.
In Mittelfranken gehörten Windkraftanlagen mittlerweile zum gewohnten Bild, meinte Regierungsvizepräsident Eugen Ehmann. Schon vor Fukushima sei begonnen worden, im Zuge der Regionalplanung Flächen für Windräder auszuweisen. 1210 Hektar Vorranggebiete und 735 Hektar Vorbehaltsgebiete gebe es aktuell – dazu 260 Hektar Sondergebiete Windkraft in gemeindlichen Flächennutzungsplänen. In Mittelfranken drehten sich 206 Windräder mit einer Leistung von 442 Megawatt, im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim 56.
Auf der Fläche der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim stehen laut Erwin Keller, Stadtrat und Vorsitzender des Regionalverbandes Mittelfranken im Bundesverband Windenergie 27 Anlagen. Vor über zehn Jahren hätten die Bürger aus dem Uffenheimer Ortsteil Wallmersbach die erste Anlage gebaut, erinnerte Keller, der auch Kritik an der 10H-Regelung übte, die einen weiteren Bau fast unmöglich mache.
Für Keller nicht nachvollziehbar, ersparten doch die bisherigen Anlagen um Uffenheim eine Verfeuerung von täglich 15 Lastzügen Braunkohle. Zudem bleibe das Geld für die Stromerzeugung hier in der Region. Im Raum Uffenheim seien dies rund 14 Millionen erwirtschaftete Euro, die bei den weit über 1000 Beteiligten der verschiedenen Bürgergesellschaften bleiben.
Auch Landrat Helmut Weiß schätzte die Regionalität und sah zudem im Windstützpunkt Impulse für die Windenergie und einen Imagegewinn für Uffenheim.