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WEIGENHEIM: Wo Mikroorganismen für Bauern arbeiten

WEIGENHEIM

Wo Mikroorganismen für Bauern arbeiten

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    Ulrich Zinßer stellte den interessierten Landwirten die Bodenprofile in den beiden Vergleichsäckern vor.
    Ulrich Zinßer stellte den interessierten Landwirten die Bodenprofile in den beiden Vergleichsäckern vor. Foto: Foto: GERHARD KRÄMER

    Der herrliche Blick auf Schloss Frankenberg ist das eine, der Blick auf die schweren Tonböden unterhalb das andere.

    Junglandwirt Michael Schrüffer spricht von „Minutenböden“ und meint damit den richtigen Zeitpunkt der Bearbeitung. Auf der Suche nach Bodenverbesserungsmöglichkeiten stieß er auf hilfreiche Spurenelemente.

    Über die Handelsgesellschaft für Agrarbedarf (Hagra) in Marktbergel sei er vor sechs Jahren auf PRP-Technologies aufmerksam geworden, die Spurenelemente vertreibt, die die Bodenfruchtbarkeit verbessern.

    Michael Schrüffer entschloss sich, das zu testen. Vor fünf Jahren brachte er das Produkt PRP SOL das erste Mal aus, etwa 150 bis 170 Kilogramm je Hektar. Eine daneben liegende Fläche in der „Schneidersklinge“ bearbeitete er „normal“ weiter. Ansonsten verwendete er gleiches Saatgut, auch die Düngung war identisch.

    „Wir hatten rund zehn Prozent mehr Ertrag“, zieht Schrüffer für 2015 eine positive Bilanz. Mit etwa dem gleichen Ertragsergebnis rechnet er für 2016. Auf der eigentlich schlechteren Fläche hätten sich jetzt beim Dinkel viel gleichmäßigere Bestände gezeigt im Gegensatz zu früher.

    Die Zugabe von bestimmten Spurenelementen ist im Prinzip nicht neu. Ulrich Zinßer, Verkaufsleiter Süd von PRP, holt weiter aus in der Geschichte. Von 1930 bis 1965 forschte der französisch-kanadische Wissenschaftler Roland Pigeon über die Wechselwirkungen verschiedener Spurenelemente mit den Mikroorganismen im Boden. Seine Erkenntnisse bildeten die Grundlage der Produkte von PRP (Procedes Roland Pigeon) Technologies. Die französische Firma hat seit 2006 auch eine Niederlassung in Deutschland.

    Zinßer erläuterte interessierten Landwirten, über deren große Zahl sich Bernhard Stegmaier (Hagra) freute, die Bodenprofile in den beiden Vergleichsäckern. Dazu waren im Vorfeld bereits Gruben ausgehoben worden.

    Dabei zeigte sich, dass zum Beispiel die Durchwurzelung der Böden im PRP-behandelten Boden weitaus tiefer reichte, als beim anderen. Auch war dieser im oberen Bereich lockerer und es fanden sich hier Regenwürmer, die im normal bearbeiteten Acker nicht zu finden waren. „In einem Fingerhut Boden leben 1000 verschiedene Mikroorganismen“, verdeutlichte Zinßer.

    „Der Humus ist der Schlüssel zum Erfolg“, betonte Zinßer. Schließlich gehe es um den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Dazu gehöre auch, dass organische Substanz geringer in die Mineralisation geht. Dies werde durch PRP zum Beispiel gehemmt, erklärte Zinßer.

    In etlichen Fällen erübrige sich sogar dann die Düngung zum Beispiel mit Kalk, weil die Pflanzen durch bessere Wurzelbildung und das aktivierte Bodenleben mit geringeren Gehalten im Boden auskämen.

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