Eibelstadt und Würzburg haben in diesem Jahr eine besondere Beziehung – in Person des Eibelstädter Bauernhauptmannes Jakob Köhl, der im Bauernkrieg von Würzburgern gefangen genommen, im Grafeneckart eingesperrt und schließlich enthaupten wurde. Jakob Köhl gibt den historischen Hintergrund für den „Sturm auf Rathaus“, der heuer 55-jähriges Jubiläum feiert.
Im Weinhaus Fuchs in Eibelstadt hütet Wirtin Stephanie Mathea einen Schatz, der an an die Ereignisse von 15125 erinnert. Auf dem Originalgemälde von M. Greiner aus dem Jahr 1918 heißt es: „Von Eibelstadt Herr Jakob Köhl, ein wilder Roter Bürger, saß oft beim Wein und wusch die Kehl, biss dass ihn holt der Würger“.
Glücklicherweise sind heute die Beziehungen zwischen Eibelstadt und Würzburg besser. Das zeigte sich jetzt wieder bei der Eröffnung der „Schlesischen Woche“, zu deren Auftakt wieder prominenten Würzburger gekommen waren, darunter Rechtsanwalt Peter Herzog, dessen Familie aus Oberschlesien stammt, Jörg Roth, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, der Kunsthändler Franz Xaver Müller und Moderator Elmar Marquardt vom Radio Charivari.
Wirtin Stephanie Mathea, die selbst aus Oppeln, der alten Hauptstadt Oberschlesiens, stammt, hat wieder eine schöne Auswahl an Gerichten aus ihrer alten Heimat auf die Karte gesetzt: Hering unter dem Federbett, Schlesisches Himmelreich mit Mehlklößchen, Zurek (Suppe mit geräucherte Wurst), Bigos (das traditionelles Krautgericht), oder Para Krupnioki (Graupenwürste mit Bratkartoffeln) und manches mehr. Und weil die schlesische Kost oft deftig ist, gibt es auch einen polnischen Schnaps dazu.
Anlass für einen Besuch in Eibelstadt bietet auch der Besuch der großen Bürgergarde „Blau-Gold“ von 1904 aus Köln, die Gast der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg ist. Nach dem Empfang im Würzburger Rathaus durch Oberbürgermeister Georg Rosenthal um 13.15 Uhr zieht die Garde mit ihrem Musikcorps gegen 14.30 Uhr in Eibelstadt ein und gibt am Marktplatz ein kleines Standkonzert zu Ehren des Würzburger Prinzenpaares Werner II. und Elke II. „vom edlen Tropfen“, das in Eibelstadt das Weingut Leo Sauer und das „Weinglöcklein“ am Marktplatz betreibt. Da gibt es sicher auch ein Aufeinandertreffen mit dem Bauernhauptmann Jakob Köhl.