WÜRZBURg (sey) Schweinfurt ist besiegt! Die Wolffskeel-Realschule Würzburg hat im Sammelfieber den jahrelangen Spitzensammler, das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt, überholt. Mit sage und schreibe 8753,29 Euro holten die Realschüler das beste Sammelergebnis aller unterfränkischen Schulen in diesem Jahr nach Würzburg. Dafür wurden die Schüler von dem Geschäftsführer des Bezirksverbandes Unterfranken des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Franz Mützel, geehrt. Schulleiter Ernst Köhler nahm stellvertretend für die Schule die Auszeichnung entgegen.
Hauptsächlich zu danken ist das soziale Engagement der Schüler Studienrat Wolfgang Nentwig. Nentwigs eigener Vater ist als Oberleutnant der Luftwaffe im Krieg gefallen und liegt in Holland auf einem Kriegsgräberfriedhof.
Hinter der 1919 erstmals gegründeten und 1946 nach dem Krieg erneut ins Leben gerufenen Vereinigung verbergen sich humanitäre Aufgaben, vor allem auch die Friedenserziehung. In der Obhut des Volksbundes befinden sich derzeit 790 Kriegsgräberstätten in 43 Staaten mit etwa 1,9 Millionen Kriegstoten. Der Volksbund versteht sich als Friedensarbeiter. Das hat sich gerade Unterfranken auf die Fahne geschrieben und 1995 das Volksbund Jugendforum Unterfranken ins Leben gerufen. Hauptaufgabe ist es, die Jugendlichen anzuregen, über die Sinnlosigkeit des Krieges und die verheerenden Auswirkungen von Krieg und Gewalt nachzudenken und sich aktiv für Frieden, Völkerverständigung und Versöhnung einzusetzen.
Bewusst wurde deshalb die Siegerehrung auf den gestrigen Jahrestag des "Elysee-Vertrages" - am 22. Januar 1963 beendeten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer die jahrhundertelange deutsch-französische Erbfeindschaft - gelegt. "Wer sammelt, dient dem Frieden", freute sich Mützel. "In Würdigung um die Verdienste der Völkerverständigung" erhielt die Wolffskeel-Realschule eine Aussöhnungsplakette.