Der Aufwärtstrend bei den Übernachtungszahlen in der Region Würzburg war auch im Jahr 2015 ungebrochen. Sowohl die Stadt Würzburg als auch der Landkreis konnten neue Rekordzahlen für die vergangene Saison vermelden. Nach den Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik gab es im vergangenen Jahr 891 801 Übernachtungen in der Stadt. Das sind 33 934 mehr als im Jahr 2014 und damit ein Zuwachs von knapp vier Prozent. Erfasst wurden in der Tourismusstatistik alle Übernachtungen in gewerblichen Betrieben – Hotels, Gasthöfe, Pensionen – mit mindestens zehn Betten. Auch 16 183 Übernachtungen auf dem Campingplatz sind nach Angaben des Eigenbetriebs Congress Tourismus Würzburg (CTW) in der Zahl enthalten. Nur schätzen kann Tourismusdirektor Peter Oettinger vom CTW die Anzahl der Übernachtungen in Ferienwohnungen und Privatzimmern – etwa 30 000 dürften es 2015 gewesen sein. „Die Zahl der Ferienwohnungen in der Stadt hat in den letzten zehn Jahren explosionsartig zugenommen“, so Oettinger. Gab es 2006 so gut wie keine, schätzt er deren Zahl mittlerweile auf 180.
„Die Chinesen sind mittlerweile reiseintensiver als die Japaner.“
Peter Oettinger Tourismusdirektor
Immer mehr bemerkbar macht sich die Zahl der Flusskreuzfahrtschiffe, die in Würzburg anlegen. Im vergangenen November wurde das 1000. Schiff in der Stadt begrüßt, insgesamt kamen 2015 laut Würzburger Hafen GmbH 1069 der schwimmenden Hotels dort an. Die Zahl der Übernachtungen erhöhte sich durch die Schiffe um etwa 140 000 auf rund 1,06 Millionen, wie das CTW in einer Pressemitteilung schreibt.
Der Landkreis Würzburg konnte sich laut der Statistik des Landesamts im vergangenen Jahr über 442 553 Übernachtungen freuen, eine Steigerung um gut sechs Prozent. Vor allem ältere Paare verbringen ihren Urlaub im Würzburger Land, so Susanne Müller, Geschäftsführerin der Fränkischen Weinland Tourismus GmbH.
Aber auch für kleinere Tagungen und Firmenveranstaltungen werden die Hotels im Landkreis verstärkt genutzt. „Was wir hier unbedingt brauchen, ist mindestens ein richtiges und großes Wellness-Hotel mit guter Ausstattung“, sagt Müller.

Aber auch für kleinere Tagungen und Firmenveranstaltungen werden die Hotels im Landkreis verstärkt genutzt. „Was wir hier unbedingt brauchen, ist mindestens ein richtiges und großes Wellness-Hotel mit guter Ausstattung“, sagt Müller. Bei ausländischen Gästen ist die Stadt Würzburg beliebter als das Umland. Im Landkreis kamen etwa zwölf Prozent der Übernachtungen durch Gäste aus dem Ausland zustande. In der Stadt fiel 2015 jede fünfte statistisch auf einen ausländischen Gast, insgesamt 178 942 Übernachtungen. „Würzburg profitiert weiterhin von der starken Nachfrage für das Reiseland Deutschland, die wir durch gezieltes Auslandsmarketing unterstützen“, so Tourismusdirektor Peter Oettinger in der Pressemitteilung.
Die Führung in der Rangfolge der Nationalitäten übernahmen die USA mit 17 850 Übernachtungen in Würzburg. „Das ist ein immerwährendes Wechselspiel mit den Niederländern“, sagt Oettinger. Die liegen diesmal auf Platz zwei.
Mit einem überraschenden Zuwachs von 38 Prozent belegten Besucher aus China bei den Übernachtungen den fünften Platz. Das liege an den Reiseerleichterungen in China und daran, dass es dort eine immer größere wohlhabende Mittel- und Oberschicht gebe, so Oettinger. „Die Chinesen sind mittlerweile reiseintensiver als die Japaner.“
Bemerkenswert ist für den Tourismusdirektor der Zuwachs der Gäste aus Brasilien, die Würzburg besuchen. Mit 4969 Übernachtungen brasilianischer Gäste stieg die Zahl um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist der Vorteil von Kooperationen“, sagt Oettinger. Würzburg als Teil der „Romantischen Straße“ hat eine touristische Partnerschaft mit der brasilianischen Stadt Novo Hamburgo, die wiederum Teil der romatischen Straße dort ist. „Dadurch wurde Würzburg in Brasilien bekannter“, erklärt Oettinger dieses Ansteigen der Übernachtungszahlen.
Auch in der durchschnittlichen Bettenauslastung der Hotels und Pensionen ist ein Unterschied zwischen Stadt und Land zu sehen. Lag im Landkreis die Auslastung im Jahresschnitt bei 38 Prozent, kam die Stadt auf 54 Prozent – und damit nach München auf Platz zwei aller bayerischen Großstädte.