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WÜRZBURG: Würzburger Ärzte helfen Tschernobyl-Opfern

WÜRZBURG

Würzburger Ärzte helfen Tschernobyl-Opfern

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    Würzburger Ärzte unterstützen gemeinsam die Tschernobylhilfe des Kreisjugendrings Bad Kissingen (von links): Bernhard Klosa, Leiter der Heilberufe-Abteilung Deutsche Bank, Dr. Werner Stürmer, Dr. Martin Camerer, Dr. Edith Raab und Dr. Martin Jansen.
    Würzburger Ärzte unterstützen gemeinsam die Tschernobylhilfe des Kreisjugendrings Bad Kissingen (von links): Bernhard Klosa, Leiter der Heilberufe-Abteilung Deutsche Bank, Dr. Werner Stürmer, Dr. Martin Camerer, Dr. Edith Raab und Dr. Martin Jansen. Foto: FOTO Conny Puls

    (cop) Die ganze Welt stand 1986 unter Schock, als der Reaktor in Tschernobyl explodierte. Wie viele Menschen dieser Katastrophe zum Opfer fielen, ist bis heute unklar. Die Zahlen schwanken zwischen 10 000 und 250 000. Genau wird man dies wohl nie herausfinden. Zumal in den meisten betroffenen Gebieten in Weißrussland und der Ukraine noch heute viele an den Folgeschäden sterben.

    Vor allem Kinder, die auf verstrahlten Boden aufwachsen, zeigen erschreckende Symptome. Wasilij, Maria und der 14-jährige Swjatoslaw sind drei von ihnen, denen in ihrer Heimat nicht ausreichend medizinisch geholfen werden kann.

    Genau hier setzt die Tschernobylhilfe des Kreisjugendrings Bad Kissingen an, die von Würzburger Medizinern unterstützt wird. Bernhard Klosa, Leiter der Heilberufe-Abteilung der Deutschen Bank, konnte bei Gesprächen über das geplante Gesundheitszentrum in der Schweinfurter Straße die Ärzte dafür gewinnen, diesen Menschen kostenlos zu helfen.

    So ist es auch jüngst wieder geschehen: 13 Kinder und Jugendliche waren aus der Region um Tschernobyl waren nach Unterfranken gekommen, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Der drei Jahre nach der Reaktorkatastrophe geborene Wasilij leidet von frühester Kindheit an unter einer sehr starken Wirbelsäulenkrümmung (Skoliose), die mittlerweile auch Herzbeschwerden und Atemnot verursacht.

    Der Kardiologe Dr. Martin Camerer nahm sich seiner an und untersuchte seine Herz- und Lungenfunktion. Daneben brachte sich die Orthopädin Dr. Edith Raab ein. Zwar kann Wasilij nicht vollständig geheilt, sein Leiden aber sank der medizinischen Hilfen gelindert werden. Erblich bedingt leidet auch die 1992 geborene Maria wie Wasilij unter einer schweren Form der Skoliose. Hier stellte Edith Raab einen Beckenschiefstand fest, der unbehandelt zu schweren Hüftbeschwerden und Folgeschäden geführt hätte. Zum Ausgleich wurden der 16-jährigen Maria orthopädische Schuheinlagen angepasst. Auch der von Dr. Martin Jansen behandelte Jaroslaw Weligorski erhielt spezielle Einlagen, da seine Beine wegen eines schlecht verheilten Schienenbeinbruchs unterschiedliche Längen aufweisen.

    „Gerne helfen wir auch im nächsten Jahr wieder“, sagt Dr. Werner Stürmer, Internist, Gastroenterologe und Mitglied des ärztlichen Beirates des Gesundheitszentrums. Er führte bei Swjatoslaw eine umfangreiche endoskopische Diagnostik durch, weil der 14-Jährige seit frühester Kindheit an Darmproblemen leidet.

    Die Reaktorkatastrophe liegt nunmehr über 20 Jahre zurück und ist damit nicht mehr präsent in der Köpfen der Menschen. „Im vergangenen Jahr haben wir Spenden in Höhe von 6000 Euro generieren können, die leider bei Weitem unseren Aufwand nicht decken“, so die Ärzte. Die Reserven seien nun aufgebraucht, man hoffe auf neue Spenden.

    Infos zur Tschernobylhilfe inklusive Angaben zum Spendenkonto: gz-wuerzburg.de/tschernobylhilfe

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