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Würzburg: Würzburger Muslime gegen Terror und Gewalt

Würzburg

Würzburger Muslime gegen Terror und Gewalt

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    Yener Yildirim ist der Vorsitzende der muslimischen Ditib-Gemeinde in Würzburg.
    Yener Yildirim ist der Vorsitzende der muslimischen Ditib-Gemeinde in Würzburg. Foto: Yildirim

    Yener Yildirim, der Vorsitzende der muslimischen Ditib-Gemeinde in Würzburg, ist entsetzt über die Gräueltaten der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Alle Muslime „und die gesamte Menschheit“ seien gefordert, „sich diesen unmenschlichen Übergriffen und Brutalitäten mit einer gemeinsamen, starken Stimme entgegen zu stellen“.

    Der Muslim sieht durch den Terror seinen Glauben in Verruf gebracht. Der Islam gestatte „in keinem Fall, Menschen aufgrund ihrer Sprache, Religion oder Konfession zu töten, zu foltern oder anderweitig unmenschlich zu behandeln oder aus ihrer Heimat zu vertreiben“. Wer das tue, könne sein Tun nicht mit der Religion begründen.

    Yildirim verweist auf die fünfte Sure des Islam, in der es heißt: „Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (dass es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte.“

    Yildirim, ein deutscher Würzburger türkischer Abstammung, erinnert daran, dass die Muslime Jahrhunderte lang im Frieden mit ihren Nachbarn lebten, auch Christen und Jesiden, lebten. Die seien nun, ebenso wie Muslime selbst, „nun durch unmenschliche Angriffe“ nahezu einem Massenmord ausgesetzt.

    Sie würden von „religiösen Eiferern und Fundamentalisten verfolgt, gequält und gefoltert“, was „uns Muslime zutiefst verwundet“.

    Der Gemeindevorsteher erklärt den Islam als eine Religion, in deren Kern es „um die Liebe und das Glück des Individuums und der Gemeinschaft“ geht. Er sagt, Gewalt und Aggression seien ein Teil der menschlichen Natur, doch seien sie „zu besänftigen und in vernünftige Bahnen und zu leiten“. Keinesfalls dürften sie gegen Menschen gerichtet werden.

    Die Religionszugehörigkeit spiele dabei keine Rolle. Der Mensch sei um „des Schöpfers Willen zu achten und zu respektieren“, ob er gläubig sei oder nicht.

    Yildirim räumt ein, „wir Muslime“ hätten versäumt, den Aspekt der Liebe im Islam in den Vordergrund zu stellen. So setze die Öffentlichkeit seine Religion nun mit „machtinteressierten Terroristen“ gleich, die „im Namen meiner Religion den Menschen Unheil gebracht haben“.

    Die Muslime tolerierten diese Taten in keiner Weise. Die Öffentlichkeit dürfe „nicht in einer Zuschauerrolle verfallen“. „Schnellstmöglich“ sei eine Lösung für einen „nachhaltigen Frieden“ gefunden werden.

    Yildirims Ditib ist eine von fünf muslimischen Gemeinden in Würzburg.

    Die Abkürzung Ditib steht, aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt, für Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion. Die Gemeinde gehört dem gleichnamigen Dachverband an, der unter der Kontrolle des türkischen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten steht.

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