Das "wandernde Harfenfräulein" Daniela Heiderich machte Anfang Mai im Kulturkeller beim Arbeitskreis Kultur Zell a. Main Halt und ließ dort für das Publikum facettenreiche Klangwelten mit ihrer böhmischen Hakenharfe, den zentralfranzösischen Dudelsäcken und ihrer bezaubernden Gesangsstimme entstehen. Schnell wurde klar, dass hier ein begabter Profi musizierte. Daniela Heiderich studierte ihre Instrumente im Fach traditionelle Musik am Centre d’Etudes Supérieures Musique et Danse in Poitiers/Frankreich und ist als Solomusikerin und mit verschiedenen Ensembles auf den Bühnen der Welt unterwegs. Mit ihrer sympathischen Art führte sie das faszinierte Publikum gekonnt durch ein abwechslungsreiches Programm aus Melodien und Liedern – nicht ohne die Aufforderung, mitzumachen und das Tanzbein zu einer Bourrée (u. a. Volkstanz in Zentralfrankreich) zu schwingen. Sie sprach über ihre Passion zur Musik, aber auch zur Region Limousin, in der sie mehrere Jahre lebte. Heiderich bezauberte mit alten Tanzmelodien aus Frankreich und mit Stücken aus der deutschen Sammlung der Familie Dahlhoff. Beeindruckend waren ihre Eigenkompositionen, bei denen Heiderich das maximal mögliche aus ihrer Harfe holte und auch jazzige und rockige Elemente einbaute. Sie berichtete, dass ihre Harfe über einen sogenannten Schnarrenzug verfügt, der bei Nutzung, dem süßen Harfenklang einen ungewöhnlichen und unerwarteten, wilden Sound verleiht. Das sei ihr "barockes, analoges Effektgerät", schmunzelte die Künstlerin, deren Traum als Kind - und vor der Wahl ihrer Instrumente - war, Rockmusikerin zu werden. Mit dem Dudelsack spielte sie zum Abschluss die Volksweise von "Weißt du wie viel Sternlein stehen…" und das wunderbare Kulturkeller-Publikum summte und sang mit – nicht ohne die eine oder andere Träne der Freude zu vergießen. Danke Daniela Heiderich für einen arg schönen Konzertabend.
Von: Sabine Pichler (Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, Markt Zell a. Main)
