Der Anfang war etwas zäh. Bereits 1998 wurden die ersten Anträge für eine neue Werkstatt der Mainfränkischen Werkstätten in der Straße „Im Kreuz“ gestellt. Fünf Jahre später war es endlich so weit – die Arbeit konnte aufgenommen werden. 65 Personen mit Behinderung, zehn Mitarbeiter der Mainfränkischen Werkstätten, acht Schauspieler mit Behinderung und zwei Theaterpädagogen arbeiteten von da an in der neuen Betriebsstätte im Bereich Elektronik und Theater.
Betriebsstättenleiter Gerd Bruckert ist heute noch begeistert von der positiven Entwicklung: „Wenn ich auf die letzten zehn Jahre zurückschaue, so wurden mit dem Bau der Werkstatt Im Kreuz definitiv die richtigen Entscheidungen getroffen.“
Unternehmen aus der Region wissen die Arbeit der Kabelkonfektion und Elektromontage der Mainfränkischen Werkstätten zu schätzen. Mit moderner Technik können die Mitarbeiter fast jeden Kundenwunsch erfüllen. Zur Fertigung und Montage kommen umfassende Qualitätskontrollen. „Gerade die Arbeit in der Kabelkonfektion ist mittlerweile ein sehr wichtiger Geschäftszweig für uns geworden. Es ist qualitativ hochwertige Arbeit, die unsere Kunden begeistert“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende der Mainfränkischen Werkstätten, Ulli Arnold.
Doch auch das Theater Augenblick, das eine eigene Bühne in der Werkstatt Im Kreuz besitzt, genießt hohes Ansehen. Für ihre Arbeit erhielt die Schauspieltruppe 2011 die Kulturmedaille der Stadt. „Unser Erfolgsgeheimnis ist, dass wir unseren Schauspielern keine Stücke vorsetzen, sondern auf ihre Ideen eingehen und gemeinsam mit ihnen die Stücke entwickeln“, erzählte Theaterpädagoge Stefan Merk. Dieses Konzept sei einzigartig in Bayern, das wüssten die Besucher zu schätzen. Wenn die Schauspieler des Theaters auftreten, sei der Saal meist bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Das zehnjährige Jubiläum der Werkstatt wurde groß gefeiert. Das ließ sich auch die Band der Mainfränkischen Werkstätten „Mosaik“ nicht entgehen. Sie sorgten mit Musik von Pop bis Schlager für die richtige Stimmung unter den zahlreichen Gästen.
Besonders bedankte sich der Betriebsstättenleiter Gerd Bruckert bei Erich Beck, Vorstandsmitglied im Elternbeirat: „Ohne die vielen Spenden wäre vieles nicht möglich. Erich Beck schafft es seit zehn Jahren immer wieder, die unterschiedlichsten Betriebe für die Mainfränkischen Werkstätten zu begeistern.“ Auch der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Heiner Hamm erntete Dank für sein Engagement für die Mainfränkischen Werkstätten. Deren Geschäftsführer Werner Sendner war begeistert von der Feier: „Die Menschen treffen aufeinander ohne zu fragen: Wer ist behindert und wer nicht?“