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ZELL / MARGETSHÖCHHEIM: Zell rüstet sich für die nächsten Flüchtlinge

ZELL / MARGETSHÖCHHEIM

Zell rüstet sich für die nächsten Flüchtlinge

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    Zeltdorf als Reserve: Bis die Zeller Maintalhalle (hinten) bezugsfertig ist, sollen eventuell schon vorher ankommende Flüchtlinge vorübergehend in beheizbaren Zelten untergebracht werden.
    Zeltdorf als Reserve: Bis die Zeller Maintalhalle (hinten) bezugsfertig ist, sollen eventuell schon vorher ankommende Flüchtlinge vorübergehend in beheizbaren Zelten untergebracht werden. Foto: Foto: Günther Hillawoth

    In vielen Gemeinden des Landkreises werden derzeit die Ärmel hoch gekrempelt. In Windeseile entstehen Notunterkünfte. Weil immer neue Meldungen eintrudelten, wie viele Asylsuchende wann und wo ankommen sollten, mussten die Verantwortlichen am vergangenen Wochenende improvisieren, wie beispielsweise in Zell.

    Die dortige Maintalhalle wird ab Mittwoch oder Donnerstag dieser Woche als Notunterkunft zur Verfügung stehen. Weil aber schon für den Samstag 50 Flüchtlinge angekündigt waren, ließen die Behörden sicherheitshalber zur Überbrückung vor der Halle ein Zeltdorf errichten, das von einer Nachtschicht der Zeller Feuerwehr beaufsichtigt wird. Die Zelte sind beheizbar und bieten Platz für 90 Personen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.

    Doch dann kam es wieder anders. Die für Samstag angekündigten Menschen kamen erst am späten Sonntagabend an. Sie konnten aber noch in der Turnhalle der Margetshöchheimer Verbandsschule untergebracht werden. Dort befinden sich nun insgesamt 89 Personen. Die Kapazität reicht für 125 Menschen. Die Zeller Maintalhalle kann maximal 140 Ankömmlingen Platz bieten.

    Unter den 56 Menschen die Margetshöchheim am Sonntagabend erreicht haben, sind viele Familien mit Kindern, die völlig erschöpft waren.

    Deshalb wurde schnell gehandelt. Für einen Säugling organisierte der Margetshöchheimer Bürgermeister Waldemar Brohm über die Feuerwehr ein Kinderbett. Das Bettzeug dazu brachte stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer von zuhause mit. Für die Kinder holten Feuerwehrfrauen schnell noch Schnuller aus ihren Privatbeständen.

    Es stand ein Team aus Johannitern, BRK und Maltestern bereit, um die erste namentliche Registrierung der Ankommenden vorzunehmen. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes führten in einer Umkleidekabine eine erste medizinische Untersuchung durch und wurden dabei von Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen unterstützt. Ein junger Mann musste mit Verdacht auf eine Blindarmentzündung ins Krankenhaus gebracht werden.

    Auch ein Team der Regierung von Unterfranken war am Montag vor Ort, um die Registrierung für das Asylbewerberverfahren durchzuführen. Wie viele der aus München angereisten Flüchtlinge im Landkreis Würzburg bleiben werden, ist derzeit noch nicht bekannt, heißt es weiter.

    Unterdessen laufen die letzten Vorbereitungen in der Zeller Maintalhalle auf Hochtouren. Falls der Belag für 820 Quadratmeter Hallenboden an diesem Dienstag rechtzeitig angeliefert wird, könnte die Halle am Mittwochabend beziehungsweise am Donnerstag bezugsfertig sein, glaubt Bürgermeisterin Anita Feuerbach.

    Mittlerweile hat sich Feuerbach an die Vereinsvorsitzenden und über das Internet an die Bevölkerung gewandt. Die Bürgermeisterin dankt Vereinen und Hallennutzern, die für einige Zeit auf ihren Freizeitsport verzichten müssen. Die Zeller Bürger dankt lobt sie für ihre „gelebte Humanität“.

    Bürger aus Margetshöchheim und Zell können sich über die Internetseiten ihrer Gemeinde, www.margetshoechheim.de und www.zell-main.de über Hilfebedarf und andere Fragen informieren.

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