Schlimmer Vorfall am Samstagmorgen kurz vor acht Uhr auf einem Feld an der Hessenstraße in Versbach: Ein Rehkitz ist von zwei Hunden angefallen und so schwer verletzt worden, dass die Polizei es erschießen musste. Die Besitzerin der Hunde hat sich mit ihren Tieren aus dem Staub gemacht. Ein Zeuge hat beobachtet, wie die Frau ihre beiden Hunde ausführte. Die Tiere, eines schwarz/weiß, das andere braun, sollen nicht angeleint gewesen sein.
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Plötzlich entdeckten die Hunde ein Rehkitz, stürmten auf dieses zu und fielen es an. Der Hundebesitzerin gelang es offensichtlich nicht, ihre Hunde abzurufen. Als sie ihre Hunde einfangen konnte, soll das junge Reh bereits schwer verletzt gewesen sein. Die Frau, so der Zeuge des Vorfalls, sei dann mit den beiden weggegangen, ohne sich um das Kitz zu kümmern. Die von dem Zeugen alarmierte Polizei traf die Frau nicht mehr an. „Ein Diensthundeführer musste das Kitz mit einem gezielten Schuss aus der Dienstpistole erlösen“, erklärte Bernd Steiner, Sprecher der Würzburger Polizei, auf Anfrage. Seine Kollegen ermittelten jetzt wegen „Jagdwilderei“.
Polizei rät von Eigeninitiative ab
Der Zeuge des Vorfalls hat auf Facebook eine Art „Fahndungsaufruf“ gestartet. Dort veröffentlicht er zwei aus sehr weiter Entfernung von dem Vorfall geschossene Fotos. Auf einem der unscharfen Bilder sind das Rehkitz und die Hunde zu erkennen, auf dem anderen ist zu sehen, wie ein Mensch auf die Tiere zuläuft.
Bei der Polizei sieht man so eine „Eigeninitiative“ nicht gern. „Wir raten Bürgern grundsätzlich davon ab, solche Aufrufe zu veröffentlichen, weil sie sich dadurch strafbar machen könnten“, sagt Steiner im Gespräch mit der Redaktion. Auf keinen Fall dürften Privatleute Fotos veröffentlichen, auf denen mutmaßliche Übeltäter zu erkennen seien. Dadurch würden, so der Polizeisprecher, „Persönlichkeitsrechte verletzt“.
Weitere Zeugen des Vorfalls und Bürger, die Hinweise auf die Hundebesitzerin geben können, sollen sich unter Telefon 0931/457-2230 bei der Polizei melden.