Im Quartier "H1" am Heuchelhof zeichnet sich ein Stück weit Entspannung in Sachen Stellplatznot ab: Die Wiedereröffnung der aus Sicherheitsgründen derzeit gesperrten Tiefgarage Bonner/Brüsseler Straße lässt offenbar nicht mehr lange auf sich warten. Das hat die Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Stadtrats-Ausschusses für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) bekannt gegeben. Ein Antrag der CSU-Fraktion auf Prüfung eines mobilen Parkhauses auf der Grünfläche hinter der Gethsemane-Kirche wurde vom Puma nicht weiterverfolgt.
Das Baureferat hatte in der umfangreichen Beschlussvorlage eine lange Liste von Gründen gegen die Errichtung eines Parkhauses in modularer Bauweise aufgezählt. Der wichtigste Grund sind die hohen Kosten für eine Übergangslösung: Nur für die Errichtung von knapp 200 Stellplätzen würden etwa 1,4 Millionen Euro fällig, für knapp 500 Stellplätze rund 4,4 Millionen Euro. Durch die nötige Erschließung mit Zu- und Abfahrten kämen noch einmal 20 bis 30 Prozent der Kosten obendrauf. "Das können wir nicht empfehlen", betonte Stadtbaurat Benjamin Schneider. Eine kurzfristige Umsetzung wäre ohnehin nicht möglich, weil dafür zunächst der Bebauungsplan geändert werden müsste.
Außerdem würde der Parkhaus-Bau mehr als 300 Meter Luftlinie von den Wohnblöcken im Quartier "H1" einen Eingriff in eine Biotopfläche bedeuten. In ähnlicher Entfernung stehen zudem bereits Stellplätze zur Verfügung, die trotz der aktuell angespannten Situation kaum genutzt werden.
Hintergrund des CSU-Antrags war eine Petition von Bürgerinnen und Bürgern: Weil die sanierungsbedürftigen Quartiersgaragen teilweise seit mehr als einem Jahr aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden dürfen, werden im Quartier "H1" täglich die Zufahrten für Feuerwehr und Rettungsdienste zugeparkt und Fußwege sind wegen abgestellter Pkw nicht benutzbar.
Mitte Oktober wurden die inzwischen durchgeführten Abstützmaßnahmen in der Tiefgarage Bonner/Brüsseler Straße mit mehr als 200 Stellplätzen von einem Statiker überprüft. "Es steht unmittelbar bevor, dass sie wieder geöffnet werden kann", sagte Kämmerer Robert Scheller.
Dafür, den CSU-Antrag nicht weiterzuverfolgen, stimmten nach dieser Nachricht im Puma auch die Antragsteller. Die von der Verwaltung vorgelegten Gründe für die Ablehnung seien nachvollziehbar, so der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth: "Die Garagen müssen dann aber so schnell wie möglich saniert werden." Der erste von drei Bauabschnitten der Tiefgaragensanierung soll im kommenden Jahr starten, im städtischen Haushalt sind dafür fast vier Millionen Euro vorgesehen.